Der wiedergeborene Mozart
Franz Liszt: Der größte Virtuose aller Zeiten. Er war der erste Pianist, der einen ganzen Abend alleine bestritt.
Liszt wurde am 22. Oktober 1811 in Ungarn geboren und war ein österreich-ungarischer Komponist, Pianist, Dirigent und dergleichen mehr. Schon früh erkannte sein Vater das Talent und förderte ihn - dabei war Wolfgang Amadeus Mozart als Wunderkind
stets großes Vorbild.
In der Musikmetropole Wien erhielt Liszt im Alter von gerade einmal 11 Jahren Klavierunterricht bei Carl Czerny und Kompositionsunterricht beim berühmten Italiener Antonio Salieri.
Im Jahre 1823 reiste die Familie nach Paris, wo Liszt am Konservatorium studieren sollte, als Ausländer aber nicht angenommen wurde. So erhielt er weiterhin Privatunterricht.
Liszt trat in den höchsten und angesehensten gesellschaftlichen Kreisen auf und wurde schon bald als Petit Litz
eine echte Berühmtheit, sogar als wiedergeborener Mozart
betitelt.
In den Folgejahren tourte Franz Liszt immer wieder quer durch Europa. Rechnet man alle Reisen zusammen, umrundete Liszt wohl über 3 Mal (!) die Welt.
Der Besuch eines Konzertes von Niccolò Paganini im Jahre 1832 prägte sein weiteres Leben maßgeblich. Als Ziel setzte er sich, ein Virtuose auf dem Klavier zu werden, so wie es Paganini auf der Geige gewesen war. Man nannte ihn fortan auch Tastenlöwe, denn er übte übermäßig viel und entwickelte sich jeden Tag weiter - seine Klaviertechnik wurde schließlich maßgebend für eine ganze Epoche. Und nicht nur seine Klaviertechnik, sondern auch er selbst: Es gab Pillendosen, Haarsträhnen und weitere Merchandising-Artikel von Liszt, die Massen waren verrückt nach ihm. Heinrich Heine prägte den Begriff Lisztomanie
.
Virtuose (Adjektiv: virtuos) (lat.) =
ein ausführender Künstler, wenn er als Sänger oder auf einem Tonwerkzeuge große Fertigkeit besitzt, so dass er in seinem Fache nicht allein die Schwierigkeiten jeder Komposition besiegen kann, sondern sich auch noch überdies durch gefühlvollen, geistreichen Vortrag auszeichnet.
(Riewe Handwörterbuch 1879, S. 282)
Der Begriff stammt vom lateinischen virtus
ab und bedeutet so viel wie Tüchtigkeit
, Tugendhaftigkeit
. Im 16. / 17. Jahrhundert wurden in Italien Personen als Virtuoso
bezeichnet, die sich durch außerordentliche theoretische, kompositorische oder praktische Fähigkeiten auszeichneten.
Ab 1740 wurde der Begriff enger gefasst und nur noch auf den ausübenden Musiker
(den Interpreten), bezogen. Im frühen Virtuosentum standen vor allem die Geiger im Vordergrund, mit erweiterten spieltechnischen Möglichkeiten auf dem Klavier auch die Pianisten. Aus dieser Erweiterung resultierten dann auch neue kompositorische Ausdrucksmöglichkeiten. In diesem Sinne sind vor allem Franz Liszt und Niccolò Paganini als prägende Persönlichkeiten des Virtuosentums des 19. Jahrhunderts zu nennen.
In der Fachliteratur beschränkt sich die Definition meist auf die Ausführung, also vor allem die technischen Fähigkeiten. Kennzeichen virtuoser Spieler ist neben schnellen Fingern und Treffsicherheit in der Regel auch ein »schöner Ton« sowie die Fähigkeit zur Improvisation. So gelten Virtuosen gemeinhin als Musiker, die mit einer brillanten Spieltechnik auf ihrem Instrument die von ihnen dargebotene Musik zur Vollkommenheit bringen.
Zu ergänzen ist jedoch des Weiteren auch die Tatsache, dass der Virtuose eine gewisse Aura benötigt, um sein Publikum zu faszinieren (→ Konzertereignis).
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