Die Grundlage für späteren Erfolg im Beruf wird bereits in der Schule gelegt. Doch von welchen Faktoren hängt es ab, welche Schulform ein Kind besucht und welchen Abschluss es macht? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Themas „Chancengerechtigkeit“.
PISA und Co. – Ein Armutszeugnis für das deutsche Bildungssystem?
In Deutschland ist es entscheidend für den schulischen Erfolg von Kindern und Jugendlichen, welches Einkommen und welche Schulbildung ihre Eltern haben. Kinder aus wohlhabenden Familien gehen häufiger auf das Gymnasium als Kinder aus ärmeren Familien. Auch Kinder von Eltern mit Migrationsgeschichte und Kinder aus bildungsfernen Haushalten werden benachteiligt, da auch sie seltener auf höhere Schulen gehen als Kinder von Eltern mit Abitur und ohne Migrationsgeschichte. 2017 hatten zwei Drittel aller Kinder und Jugendlichen auf dem Gymnasium mindestens einen Elternteil mit Abitur, bei den Hauptschülern waren es nur 16 Prozent. Zugleich hatten mehr als die Hälfte der Eltern von Hauptschülerinnen und Hauptschülern selbst einen Hauptschulabschluss oder sogar gar keinen Schulabschluss.
Für diese massiven Ungleichheiten bei den Bildungschancen gibt es mehrere Gründe. Zum einen schicken viele Eltern ihre Kinder auf die Schulform, die sie selbst früher besucht haben, da sie es anders gar nicht kennen – dies betrifft die Gymnasien genauso wie die Haupt- und Realschulen. Manche Eltern mit geringem Einkommen befürchten zudem, dass sie die Bildung ihrer Kinder finanziell nicht unterstützen können, etwa durch Nachhilfeunterricht, und schicken ihre Kinder deswegen lieber auf die Realschule. Ein großes Problem ist die so entstehende fehlende Durchmischung der Schulen: Kinder und Jugendliche aus der Oberschicht lernen mit anderen Kindern reicher Eltern und Kinder und Jugendliche aus ärmeren Haushalten bleiben ebenfalls unter sich. Im Extremfall entstehen so „Brennpunktschulen“, die sich durch geringe Lernerfolge der Schülerinnen und Schüler auszeichnen. Oft werden solche Schulen von Kindern und Jugendlichen aus den ärmsten Familien besucht, viele Eltern sind aus dem Ausland migriert, die Deutschkenntnisse sind oft schlecht. Die Schülerinnen und Schüler der Brennpunktschulen können nichts für ihre Situation, werden aber mit großen Nachteilen auf die Reise durch das Bildungssystem geschickt. Viele von ihnen, auch die talentierten, haben später eher schlecht bezahlte Berufe. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hängt unser Einkommen zu 40 Prozent von unserer Herkunft ab, der Bildungserfolg sogar zu 50 Prozent. Als mögliche Lösung für dieses Problem gelten eine längere gemeinsame Grundschulzeit, die Einrichtung von Gesamtschulen und die gezielte Durchmischung von Schulen, damit Kinder aus allen Schichten der Gesellschaft Kontakt zueinander haben.
Bildung in Deutschland ist gerecht.
Gründe, die für die Behauptung sprechen:
Gründe, die gegen die Behauptung sprechen:
Kinder aus reichen Familien gehen viel häufiger auf das Gymnasium als Kinder aus armen Familien!
In der Corona-Pandemie haben Krankenschwestern unglaubliches geleistet! Sie müssen besser bezahlt werden, das haben sie verdient!
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