• Lineares vs. exponentielles Wachstum
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  • 18.08.2025
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Ein­stieg

Schau dir zum Ein­stieg fol­gen­des Video an:

Unterschied exponentielles, quadratisches und lineares Wachstum | alpha Lernen erklärt Mathe
Welche ist die schnellste Form des Wachstums? Und wie erkennst du, was wie wächst? Mehr zu Exponentialfunktionen: ...
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Du hast im Video ge­lernt, dass einen gro­ßen Un­ter­schied zwi­schen li­ne­a­rem, ex­po­nen­ti­el­len und qua­dra­ti­schem Wachs­tum gibt. Im Fol­gen­den wol­len wir uns ins­be­son­de­re mit dem Un­ter­schied zwi­schen li­ne­a­rem und ex­po­nen­ti­el­lem Wachs­tum be­schäf­ti­gen, da es in der Natur be­son­ders häu­fig vor­kommt.



An­hand zwei­er Pra­xis­bei­spie­le wol­len wir den Un­ter­schied klar­ma­chen:



  • Bak­te­ri­el­les Wachs­tum

  • Ver­meh­rung von Geld und Zin­ses­zins­rech­nung

Bei­spiel Bak­te­ri­en­wachs­tum (li­ne­ar vs. ex­po­nen­ti­ell)

Zu Be­ginn sind 10 Bak­te­ri­en vor­han­den. Das Wachs­tum soll 50 % be­tra­gen.



Wir un­ter­schei­den zwei Sze­na­ri­en:





Sze­na­rio 1: Das Wachs­tum er­folgt li­ne­ar

Beim li­ne­a­ren Wachs­tum wird davon aus­ge­gan­gen, dass in jeder Stun­de eine gleich blei­ben­de An­zahl der ur­sprüng­li­chen An­zahl der Bak­te­ri­en B0 hin­zu­kom­men.



In un­se­rem Bei­spiel ver­meh­ren sich die Bak­te­ri­en um 50 % der ur­sprüng­li­chen Bak­te­ri­en. Es kom­men also pro Stun­de 50 % von 10 Bak­te­ri­en = 5 Bak­te­ri­en hinzu.



Die Ver­meh­rung in den wei­te­ren Stun­den wird also immer nur von der ur­sprüng­li­chen Bak­te­ri­en­an­zahl B0 aus be­rech­net.



Sze­na­rio 2: Das Wachs­tum er­folgt ex­po­nen­ti­ell

Beim ex­po­nen­ti­el­len Wachs­tum nimmt die An­zahl der Bak­te­ri­en in jeder Stun­de um einen be­stimm­ten Pro­zent­satz der An­zahl in der vor­an­ge­gan­ge­nen Stun­de zu.



Das be­deu­tet, dass die Bak­te­ri­en­zahl B0 in jeder Stun­de mit einem fes­ten Fak­tor mul­ti­pli­ziert wird.



In un­se­rem Bei­spiel ver­meh­ren sich die Bak­te­ri­en um 50 % pro Stun­de, be­zo­gen auf die vor­an­ge­gan­ge­ne Stun­de.

Stun­de

An­zahl Bak­te­ri­en

0

10

1

15

2

20

3

25

4

30

5

35

6

40

Stun­de

An­zahl Bak­te­ri­en

0

10

1

15

2

23

3

33

4

50

5

75

6

113

Bei­spiel Ver­zin­sung (li­ne­ar vs. ex­po­nen­ti­ell)

Du hast 1.000 EUR ge­spart. Das Ka­pi­tel soll sich um 3 % p.a. (lat. p.a. = per annum = pro Jahr) ver­meh­ren.



Wir un­ter­schei­den zwei Sze­na­ri­en:





Sze­na­rio 1: Das Wachs­tum er­folgt li­ne­ar

Beim li­ne­a­ren Wachs­tum wird davon aus­ge­gan­gen, dass jedes eine gleich blei­ben­de Menge des ur­sprüng­li­chen Ka­pi­tals B0 hin­zu­kommt.



In un­se­rem Bei­spiel ver­mehrt sich das Geld um 3 % des ur­sprüng­li­chen Ka­pi­tals. Es kom­men also pro Jahr 3 % von 1.000 EUR = 30 EUR hinzu.



Die Ver­meh­rung des Gel­des wird also immer nur vom ur­sprüng­li­chen Ka­pi­tal B0 aus be­rech­net.



Sze­na­rio 2: Das Wachs­tum er­folgt ex­po­nen­ti­ell

Beim ex­po­nen­ti­el­len Wachs­tum nimmt die Menge der Gel­des jedes Jahr um einen be­stimm­ten Pro­zent­satz des Ka­pi­tals des vor­an­ge­gan­ge­nen Jah­res zu.



In un­se­rem Bei­spiel ver­mehrt sich das Ka­pi­tal um 3 % pro Jahr, be­zo­gen auf das Ka­pi­tal des vor­an­ge­gan­ge­nen Jah­res.

Jahr

Ka­pi­tal in EUR

0

1.000

1

1.030

2

1.060

3

1.090

4

1.120

5

1.150

6

1.180

Jahr

Ka­pi­tal in EUR

0

1.000,00

1

1.030,00

2

1.060,90

3

1.092,73

4

1.125,51

5

1.159,27

6

1.194,05

Li­ne­a­res Wachs­tum

Bei einem li­ne­a­ren Wachs­tum er­folgt das Wachs­tum in kon­stan­ten Schrit­ten, also

mit B(t) = Be­stand zum Zeit­punkt t



Es han­delt sich um eine li­ne­a­re Funk­ti­on, der Graph ist eine Ge­ra­de.

Bei­spiel:

t

0

1

2

3

B(t)

8,4

7,2

6,0

4,8

Ver­än­de­rung um einen fes­ten Be­trag d

-1,2

-1,2

-1,2

Ex­po­nen­ti­el­les Wachs­tum

Bei einem ex­po­nen­ti­el­len Wachs­tum er­folgt das Wachs­tum mit einem kon­stan­ten Wachs­tums­fak­tor , also



Au­ßer­dem gilt 



mit



B(0): An­fangs­be­stand

B(t): Be­stand zum Zeit­punkt t

a: Wachs­tums­fak­tor

t: ver­gan­ge­ne Zeit (z.B: Stun­den, Tage, Wo­chen, Jahre...)

Der Wachs­tums­fak­tor a kann auch klei­ner als 1 sein, dann spricht man von einem ne­ga­ti­ven Wachs­tum = Zer­fall

Bei­spiel:

t

0

1

2

3

B(t)

1,6

2,4

3,6

5,4

Ver­än­de­rung um einen fes­ten Fak­tor a

Hier ist der Wachs­tums­fak­tor  kon­stant, da 

x