Die Problematik der Verwendung von Tropenhölzern
Mit dem Begriff Tropenholz werden Hölzer bezeichnet, die beiderseits des Äquators in riesigen, immergrünen Urwäldern wachsen. Dazu zählt man die sogenannten tropischen Wälder (ganz oder nahe am Äquator) und die subtropischen Waldgebiete in Asien, Afrika, Mittel- und Südamerika. Aufgrund der oft großen Regenmengen (humides = feuchtes Klima) in diesen Gebieten werden diese Wälder auch tropische Regenwälder bezeichnet. Dort hat sich ein komplexes Ökosystem gebildet – die grüne „Lunge der Erde“. Zahlreiche Tiere und Pflanzen leben und wachsen dort.
Vor dem Raubbau des Menschen sind die Urwälder jedoch nicht geschützt. Nach offiziellen Schätzungen verschwindet pro Minute eine Waldfläche von über 30 Fußballfeldern. Pro Jahr gehen damit 12 Millionen Hektar Regenwald verloren. Durch den Kahlschlag und die Verbrennung der Urwälder verstärkt sich der Treibhauseffekt, weltweit verändert sich das Klima und die Temperaturen auf der Erde steigen.
Das Ökosystem wird instabil und kann wichtige Funktionen nicht mehr erfüllen. Die Speicherung und Reinigung von Wasser auf den gerodeten Flächen ist nicht mehr möglich, der Schutz vor Erdrutschen und Erosion ist verloren. Die Natur- und Bodenschätze werden ohne Rücksicht auf die Folgen genutzt. Der kurzfristige Gewinn steht im Vordergrund, die Einflussnahme auf die Umwelt wird unterbewertet oder gar nicht berücksichtigt. Durch die fortschreitende Vernichtung sind viele einheimische Völker, aber auch Tier- und Pflanzenarten in ihrer Existenz bedroht.
Die massenhafte Nachfrage nach Tropenholz aufgrund außergewöhnlicher Eigenschaften trägt zur Vernichtung der Regenwälder bei. Bei der Verwendung von tropischen Edelhölzern für Terrassenplanken kann man beispielsweise mit einer sehr langen „Lebensdauer“ von 20 bis 30 Jahren rechnen. Die Verwendung von Mahagoni für Fensterrahmen in großen Mengen führte z. B. zu einer starken Verknappung dieser Holzart.
Es liegt auch an den Verbrauchern, zum Schutz der tropischen Wälder beizutragen. 99 Prozent der im Handel angebotenen Hölzer bzw. Holzprodukte wie Gartenmöbel, Fensterrahmen, Terrassenplanken stammen laut einer Schätzung nicht aus nachhaltiger Bewirtschaftung, sondern häufig aus reinem Raubbau. Auch bei sog. Plantagenholz ist Vorsicht geboten, da Plantagen nicht die enorme Nachfrage decken können. Außerdem werden zu deren Errichtung oft Primärwälder gerodet und dann zur Erhaltung der krankheitsanfälligen Monokulturen Pestizide und Herbizide eingesetzt.
Das international anerkannte FSC®-Siegel (Forest Steward- ship Council®) garantiert, dass das Holz ohne Kahlschlag, weitgehend ohne Chemie und ohne die einheimische Bevölkerung auszubeuten geerntet wurde. Viele Baumärkte und Holzhändler bieten mittlerweile ausschließlich FSC®-zertifiziertes Tropenholz von Gartenmöbeln bis zum Türrahmen an.
Mittlerweile stehen im Holzhandel aber auch Alternativen zum Tropenholz zur Verfügung. Das Dauerholz-Verfahren ermöglicht, im Gegensatz zu den geläufigen Holzkonservierungsmethoden, eine vollständige Durchtränkung des Holzes bis in den Kernbereich mit Paraffin. So gibt der Hersteller 15 Jahre Garantie auf die Witterungsbeständigkeit seiner heimischen Holzprodukte. Durch Wärmebehandlung mit sehr hohen Temperaturen lässt sich Holz zu extrem haltbarem Thermoholz modifizieren. So wird etwa heimische Esche oder Buche ähnlich haltbar und dunkel gefärbt wie das tropische Bangkirai-Holz.
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