• Wie kamen die Nazis an die Macht?
  • michael.otto@posteo.de
  • 03.07.2023
  • Geschichte
  • R (Regelstandard), E (Expertenstandard)
  • 9
  • Einzelarbeit
  • Arbeitsblatt
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Un­ter­su­che die un­ten­ste­hen­de Quel­le auf das Ver­hält­nis, das die NSDAP zur par­la­men­ta­ri­schen De­mo­kra­tie hat.
Suche dir eine der fol­gen­den Auf­ga­ben aus.
  • Zeich­ne ein Bild (oder einen kur­zen Comic), das das Ver­hält­nis kor­rekt dar­stellt.
  • Er­stel­le ein kur­zes, fik­ti­ves In­ter­view, in dem Go­eb­bels seine Mei­nung klar dar­legt.
  • Ent­wirf ein an­ti­fa­schis­ti­sches Pla­kat ba­sie­rend auf den Aus­sa­gen Go­eb­bels.

Jo­seph Go­eb­bels, 1928 im Völ­ki­schen Be­ob­ach­ter (eines der Haupt­or­ga­ne der Na­ti­o­nal­so­zi­a­lis­ten)

Wir sind doch eine an­ti­par­la­men­ta­ri­sche Par­tei, leh­nen aus guten Grün­den die Wei­ma­rer Ver­fas­sung und die von ihr ein­ge­führ­ten re­pu­bli­ka­ni­schen In­sti­tu­ti­o­nen ab, sind Geg­ner einer ver­fälsch­ten De­mo­kra­tie, die den Klu­gen und den Dum­men, den Flei­ßi­gen und den Fau­len über einen Leis­ten schlägt, sehen im heu­ti­gen Sys­tem der Stim­men­ma­jo­ri­tä­ten und der or­ga­ni­sier­ten Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit die Haupt­ur­sa­che un­se­res stän­dig zu­neh­men­den Ver­falls. Was also wol­len wir im Reichs­tag?



Wir gehen in den Reichs­tag hin­ein, um uns aus dem Waf­fen­ar­se­nal der De­mo­kra­tie mit deren ei­ge­nen Waf­fen zu ver­sor­gen. Wir wer­den Reichs­tags­ab­ge­ord­ne­te, um die Wei­ma­rer Ge­sin­nung mit ihrer ei­ge­nen Un­ter­stüt­zung lahm zu legen. Wenn die De­mo­kra­tie so dumm ist, uns für die­sen Bä­ren­dienst Frei­fahr­kar­ten und Di­ä­ten zu geben, so ist das ihre ei­ge­ne Sache. Wir zer­bre­chen uns dar­über nicht den Kopf. Uns ist jedes ge­setz­li­che Mit­tel recht, den Zu­stand von heute zu re­vo­lu­ti­o­nie­ren.



Wenn es uns ge­lingt, bei die­sen Wah­len sech­zig bis sieb­zig Agi­ta­to­ren und Or­ga­ni­sa­to­ren un­se­rer Par­tei in die ver­schie­de­nen Par­la­men­te hin­ein­zu­ste­cken, so wird der Staat selbst in Zu­kunft un­se­ren Kampf­ap­pa­rat aus­stat­ten und be­sol­den. Eine An­ge­le­gen­heit, die reiz­voll und ne­ckisch genug ist, sie ein­mal aus­zu­pro­bie­ren.

[...]

Wir kom­men nicht als Freun­de, auch nicht als Neu­tra­le. Wir kom­men als Fein­de! Wie der Wolf in die Schaf­her­de ein­bricht, so kom­men wir. Jetzt seid ihr nicht mehr unter euch! Und so wer­det ihr keine reine Freu­de an uns haben!

Zi­tiert nach: K. D. Bra­cher, Die Auf­lö­sung der Wei­ma­rer Re­pu­blik, Stutt­gart/Düs­sel­dorf 1955, S. 374.

Wir sind doch eine an­ti­par­la­men­ta­ri­sche Par­tei, leh­nen aus guten Grün­den die Wei­ma­rer Ver­fas­sung und die von ihr ein­ge­führ­ten re­pu­bli­ka­ni­schen In­sti­tu­ti­o­nen ab, sind Geg­ner einer ver­fälsch­ten De­mo­kra­tie, die den Klu­gen und den Dum­men, den Flei­ßi­gen und den Fau­len über einen Leis­ten schlägt, sehen im heu­ti­gen Sys­tem der Stim­men­ma­jo­ri­tä­ten und der or­ga­ni­sier­ten Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit die Haupt­ur­sa­che un­se­res stän­dig zu­neh­men­den Ver­falls. Was also wol­len wir im Reichs­tag?



Wir gehen in den Reichs­tag hin­ein, um uns aus dem Waf­fen­ar­se­nal der De­mo­kra­tie mit deren ei­ge­nen Waf­fen zu ver­sor­gen. Wir wer­den Reichs­tags­ab­ge­ord­ne­te, um die Wei­ma­rer Ge­sin­nung mit ihrer ei­ge­nen Un­ter­stüt­zung lahm zu legen. Wenn die De­mo­kra­tie so dumm ist, uns für die­sen Bä­ren­dienst Frei­fahr­kar­ten und Di­ä­ten zu geben, so ist das ihre ei­ge­ne Sache. Wir zer­bre­chen uns dar­über nicht den Kopf. Uns ist jedes ge­setz­li­che Mit­tel recht, den Zu­stand von heute zu re­vo­lu­ti­o­nie­ren.



Wenn es uns ge­lingt, bei die­sen Wah­len sech­zig bis sieb­zig Agi­ta­to­ren und Or­ga­ni­sa­to­ren un­se­rer Par­tei in die ver­schie­de­nen Par­la­men­te hin­ein­zu­ste­cken, so wird der Staat selbst in Zu­kunft un­se­ren Kampf­ap­pa­rat aus­stat­ten und be­sol­den. Eine An­ge­le­gen­heit, die reiz­voll und ne­ckisch genug ist, sie ein­mal aus­zu­pro­bie­ren.

[...]

Wir kom­men nicht als Freun­de, auch nicht als Neu­tra­le. Wir kom­men als Fein­de! Wie der Wolf in die Schaf­her­de ein­bricht, so kom­men wir. Jetzt seid ihr nicht mehr unter euch! Und so wer­det ihr keine reine Freu­de an uns haben!

Jo­seph Go­eb­bels, 1928 im Völ­ki­schen Be­ob­ach­ter (eines der Haupt­or­ga­ne der Na­ti­o­nal­so­zi­a­lis­ten)





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Zi­tiert nach: K. D. Bra­cher, Die Auf­lö­sung der Wei­ma­rer Re­pu­blik, Stutt­gart/Düs­sel­dorf 1955, S. 374.
Zi­tiert nach: K. D. Bra­cher, Die Auf­lö­sung der Wei­ma­rer Re­pu­blik, Stutt­gart/Düs­sel­dorf 1955, S. 374.
Was ist ein Nazi?

"Nazi" ist die Kurz­form von "Na­ti­o­nal­so­zi­a­list".



His­to­risch (vor 1945)  wur­den Leute, die in der NSDAP (Nati­o­nalsozi­a­lis­ti­sche Deut­sche Arbei­terpartei) waren, als Nazi be­zeich­net.

Pla­kat der NSDAP nach der Macht­über­nah­me
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