• Arbeitstechnik Zitieren
  • Magdalena_Arnold
  • 02.12.2025
  • Deutsch
  • M (Mindeststandard)
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Input

Input

Die Me­tho­de, den ei­ge­nen Stand­punkt durch die Mei­nung an­de­rer zu be­kräf­ti­gen, wird nicht nur in Ge­spräch und Dis­kus­si­on an­ge­wandt. Sie ist auch in schrift­li­chen Ar­bei­ten wich­tig, und zwar immer dann, wenn der Ver­fas­ser eine Aus­sa­ge be­le­gen oder be­wei­sen will. Dies führt uns zum Zitat, das in der Prü­fung auch eine Rolle spielt.

Zi­ta­te (lat. ci­ta­tus = her­bei­ge­ru­fen) sind Be­le­ge. Als Be­weis für die Rich­tig­keit mei­ner An­sicht führe ich die Aus­sa­ge eines an­de­ren Au­tors an, auf des­sen Sach­kennt­nis ich mich ver­las­se. Dar­aus er­ge­ben sich fol­gen­de An­for­de­run­gen beim Zi­tie­ren:

1.     Zi­ta­te müs­sen als sol­che im Text er­kenn­bar sein.

2.     Zi­ta­te müs­sen je­der­zeit nach­prüf­bar sein, d.h., der Leser muss mit Hilfe der Quel­len­an­ga­be in der Lage sein, die Text­stel­le im Ori­gi­nal­text wie­der­zu­fin­den und auf ihre Rich­tig­keit zu über­prü­fen. Unter der Quel­le ver­steht man den Text, dem das Zitat ent­nom­men ist.



Wich­tig: Man kann die Nach­prüf­bar­keit ei­ge­ner Aus­sa­gen am Text nicht nur durch Zi­ta­te er­rei­chen, son­dern auch durch Text­ver­wei­se, d.h. Sei­ten bzw. Zei­len­an­ga­ben in Klam­mern nach der be­tref­fen­den ei­ge­nen Aus­sa­ge.

Di­rek­te und in­di­rek­te Zi­ta­te

Worin un­ter­schei­den sich fol­gen­de Zi­ta­te?



a)   Die Er­zäh­le­rin be­tont: „Ich kann na­tür­lich nicht genau sagen, was sich da oben ab­ge­spielt hat. Ich weiß nur, wie es manch­mal ist im Wald in der Nacht“ (Z. 121ff.).

b)   Die Er­zäh­le­rin be­tont, sie könne na­tür­lich nicht genau sagen, was sich da oben ab­ge­spielt habe, sie wisse nur, wie es manch­mal im Wald in der Nacht sei (vgl. Z. 121ff.).



Wir un­ter­schei­den also zwi­schen di­rek­ten (wört­li­chen Zi­ta­ten) und in­di­rek­ten (sinn­ge­mä­ßen) Zi­ta­ten:



1. Di­rek­te oder wört­li­che Zi­ta­te wer­den un­ver­än­dert aus dem Ori­gi­nal­text über­nom­men und fol­gen­der­ma­ßen ge­kenn­zeich­net:

-         Kurze Zi­ta­te wer­den in An­füh­rungs- und Schluss­zei­chen ge­setzt.

-         Län­ge­re Zi­ta­te wer­den bei der Ar­beit mit Text­ver­ar­bei­tungs­sys­te­men vom ei­gent­li­chen Text ab­ge­setzt und etwa ein­ein­halb Zen­ti­me­ter ein­ge­rückt und eng­zei­lig ge­schrie­ben. Ein mo­der­nes Text­ver­ar­bei­tungs­sys­tem hat einen Be­fehl, der den als Zitat ge­kenn­zeich­ne­ten Ab­schnitt ent­spre­chend for­ma­tiert.

Aus­las­sun­gen im Zitat sind er­laubt, müs­sen aber durch das Zei­chen […] ge­kenn­zeich­net sein. Der Schrei­ber muss stets dar­auf ach­ten, dass der Sinn des Zi­tats er­hal­ten bleibt.



2. In­di­rek­te oder sinn­ge­mä­ße Zi­ta­te wer­den um­for­mu­liert in den ei­ge­nen Text ein­ge­baut. Selbst­ver­ständ­lich darf der Sinn des Zi­tats nicht ent­stellt wer­den. Aus dem Text muss ein­deu­tig die Her­kunft des Ge­dan­kens her­vor­ge­hen. Die ent­lehn­te Aus­sa­ge wird üb­li­cher­wei­se in den Kon­junk­tiv I ge­setzt, den Modus der in­di­rek­ten Rede. Hier schrei­be ich in Klam­mern (vgl. Z. 12) -> vgl. heißt „ver­glei­che“.



So­wohl im di­rek­ten als auch im in­di­rek­ten Zitat muss die Fund­stel­le (Seite, Zeile) am Ende des Zi­tats ge­nannt wer­den. Bei um­fang­rei­che­ren Ar­bei­ten, die Texte meh­re­rer Werke zi­tie­ren, sind je­weils Autor und Titel des Wer­kes an­zu­füh­ren (Quel­len­nach­weis!).

Der Ein­bau von Zi­ta­ten in den ei­ge­nen Text



Es er­for­dert Übung und Ge­schick, Zi­ta­te so in den ei­ge­nen Ge­dan­ken­gang ein­zu­fü­gen, dass der Text les­bar bleibt. Es gibt grund­sätz­lich zwei Mög­lich­kei­ten:

1.     Aus­drü­cke und ein­zel­ne Wör­ter wer­den in den Text in­te­griert.

2.     Ein­zel­ne oder meh­re­re Sätze wer­den über­nom­men. Diese Art von Zitat wird durch einen Dop­pel­punkt ein­ge­lei­tet.



Bei­spiel:

Frage: Wie drückt sich in der Er­zäh­lung „Das Frem­de Land“ Mensch­lich­keit aus?



Ant­wort: Mensch­lich­keit heißt in die­ser Er­zäh­lung, sich nicht von der Angst über­wäl­ti­gen zu las­sen und ein­an­der stumm und feind­se­lig ge­gen­über­zu­ste­hen. Die Er­zäh­le­rin ist die Erste, der das be­wusst wird: „Und ich be­gann ver­zwei­felt dar­über nach­zu­den­ken, wie ich die drei Män­ner zum Reden brin­gen könn­te“ (Z. 193ff.). Ihr Ziel ist es, die „Fremd­heit“ (Z. 206) zwi­schen den Men­schen zu über­win­den, so­dass sie „sich nicht mehr auf die Brust oder auf die Hände, son­dern in die Augen“ (Z. 305f.) schau­en. Mensch­lich­keit heißt also, mit frem­den Men­schen in Kon­takt zu tre­ten, mit­ein­an­der zu reden und sich ge­gen­sei­tig zu ver­ste­hen.

Hin­weis

Wenn man exakt die­sel­be Zeile oder exakt das­sel­be Werk noch ein­mal zi­tiert kann man auch ebd. schrei­ben, das heißt „eben­da“ -> (vgl. ebd.); (vgl. ebd., Z. 12).

Zi­tie­ren/Quel­len­an­ga­ben (z.B. bei ar­gu­men­ta­ti­ven oder in­for­mie­ren­den Tex­ten)



-          di­rek­te Zi­ta­te: „…“ (M1, Z. 5ff.) -> ex­ak­te Kopie frem­der Worte!

-          in­di­rek­te Zi­ta­te: … (vgl. Z. 5ff.) -> Ver­wen­dung ei­ge­ner Worte!



Bsp.:



Ein wei­te­rer wich­ti­ger Grund für … ist das Ver­mei­den von schwe­ren nach­hal­ti­gen ge­sund­heit­li­chen Schä­den … *Er­läu­te­rung*. Dies be­stä­tigt auch der Fach­arzt für In­ne­re Me­di­zin Wer­ner Mül­ler: „Di­rek­tes Zitat“ (M1, Z. 5ff.). Das heißt also …/Das be­deu­tet dem­nach…



Ein wei­te­rer wich­ti­ger Grund für … ist das Ver­mei­den von schwe­ren nach­hal­ti­gen ge­sund­heit­li­chen Schä­den … *Er­läu­te­rung*. Dies be­stä­tigt auch der Fach­arzt für In­ne­re Me­di­zin Wer­ner Mül­ler. Er be­haup­tet…/Er führt in einer Stu­die an, dass…*in­di­rek­tes Zitat* (vgl. M1, Z. 5ff.). Man sieht also…/Man kann somit schluss­fol­gern…/Dar­aus wird er­sicht­lich….

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