• Besonderheiten bei literarischen Prosatexten 2
  • Magdalena_Arnold
  • 28.10.2025
  • Deutsch
  • Lesen/Textverständnis, Schreiben
  • M (Mindeststandard)
  • 9
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Input und Übun­gen

In die­sem Input wer­den fol­gen­den The­men be­han­delt:
  • Den In­halt eines Pro­sa­tex­tes er­schlie­ßen

  • Einen Ba­sis­satz ver­fas­sen

  • Einen Text in Sin­n­ab­schnit­te ein­tei­len

  • Den In­halt der Sin­n­ab­schnit­te in Stich­punk­ten wie­der­ge­ben

  • Merk­ma­le einer In­halts­an­ga­be ken­nen­ler­nen sowie eine In­halts­an­ga­be ver­fas­sen





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Den In­halt eines Pro­sa­tex­tes er­schlie­ßen - W-​Fragen stel­len

 Lies hier­zu im Stark Trai­ner das Ka­pi­tel 8.2, S. 88-89 ( Aus­ga­be 2024)!

Was ist deine größ­te Er­kennt­nis? No­tie­re sie hier:
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Be­ar­bei­te an­schlie­ßend Übung 51 (S. 89-91) und wende die Frage-​Methode an.

Die Selbst­kon­trol­le machst du wie immer mit dem Stark-​Lösungsbuch, das du dir im Deutsch-​Regal oder bei dei­nen Deutsch­lehr­kräf­ten aus­lei­hen kannst.
Hin­weis aufs echte Leben

Auch au­ßer­halb von fik­ti­o­na­len, also aus­ge­dach­ten Tex­ten wie es Kurz­ge­schich­ten sind, soll­ten wir uns re­gel­mä­ßig die Warum-​Frage in Bezug auf mög­li­che Ge­dan­ken und Ge­füh­le an­de­rer stel­len und un­se­re Mit­men­schen genau wahr­neh­men, bevor wir (über)re­agie­ren. Warum? Um uns in den an­de­ren hin­ein­ver­set­zen zu kön­nen, mit­füh­len zu kön­nen - em­pa­thisch zu sein.

Warum re­agiert die Per­son so wü­tend? Warum weint die Per­son? Warum zieht sie sich zu­rück?

Na­tür­lich kön­nen wir sie das auch fra­gen. Das schafft ge­gen­sei­ti­ges Ver­ständ­nis, Ge­se­hen­wer­den, Nähe und Ver­bin­dung... Und tut ein­fach gut!! 😍

Schrei­be dir eine Lern­kar­te zum Ba­sis­satz! Was ge­hört alles hin­ein?

2
Einen Ba­sis­satz ver­fas­sen

Lies im Deutsch­buch auf S. 195 die Lern­box Punkt 1!

Ver­fas­se einen Ba­sis­satz zu Julia Francks Streu­sel­schne­cke (vgl. Stark Trai­ner 9, S. 89f.)!

Auf Seite 2 fin­dest du Zei­len zum Schrei­ben.
Was ist ein Ba­sis­satz?

Der Ba­sis­satz ist der zen­tra­le Ein­stieg in eine Text­zu­sam­men­fas­sung (auch In­halts­an­ga­be ge­nannt), also eine Art Ein­lei­tung. Er fasst die we­sent­li­chen Aspek­te des Tex­tes in einem prä­gnan­ten Satz zu­sam­men und dient als Grund­la­ge bzw. Ein­leii­tung für die spä­te­re de­tail­lier­te Aus­ar­bei­tung, den Haupt­teil.

Schrei­be dei­nen Ba­sis­satz zu Streu­sel­schne­cke hier­hin:

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Einen Text in Sin­n­ab­schnit­te ein­tei­len und den In­halt in Stich­punk­ten wie­der­ge­ben

Nach­dem du den In­halt mit Hilfe der W-​Fragen (vgl. Auf­ga­be 1) er­schlos­sen und den Ba­sis­satz (vgl. Auf­ga­be 2) ver­fasst hast, teilst du den Text in Sin­n­ab­schnit­te ein.
Was ist ein Sin­n­ab­schnitt?

Ein Sin­n­ab­schnitt ist ein Ab­schnitt des Tex­tes, der in­halt­lich zu­sam­men­ge­hört.

Das geht so:



  1. Lies den Text noch­mals durch und über­prü­fe, wel­che Ab­schnit­te in­halt­lich zu­sam­men­ge­hö­ren bzw. wo ein neuer Ab­schnitt be­ginnt. Die un­ten­ste­hen­den Tipps kön­nen dir dabei hel­fen.

  2. No­tie­re die Sin­n­ab­schnit­te und die je­wei­li­gen Zei­len­an­ga­ben, die ein Sin­n­ab­schnitt um­fasst, in eine Ta­bel­le.

  3. Finde Über­schrif­ten für die Sin­n­ab­schnit­te und no­tie­re stich­punkt­ar­tig, worum es geht.

  4. Ein Bei­spiel fin­dest du in der Ta­bel­le auf der nächs­ten Seite.

  5. Tipps für gute Stich­punk­te eben­falls!





Führe die Schrit­te 1-3 am Text Streu­sel­schne­cke durch. Er­stel­le eine Ta­bel­le in dei­nem Heft.

Woran kann ich einen neuen Sin­n­ab­schnitt er­ken­nen?



  1. The­men- oder Per­spek­tiv­wech­sel: Ein neuer Sin­n­ab­schnitt be­ginnt, wenn sich das Thema oder der Fokus des Tex­tes ver­än­dert.

  2. Ab­satz­wech­sel: Neue Ab­sät­ze sind oft In­di­ka­to­ren für neue Sin­n­ab­schnit­te.

  3. Über­gangs­wör­ter: Wör­ter wie „doch“, „au­ßer­dem“, „al­ler­dings“ si­gna­li­sie­ren häu­fig einen neuen Ge­dan­ken­schritt.

  4. Zeit- oder Raum­wech­sel: Ein Wech­sel von Ort oder Zeit kann den Be­ginn eines neuen Sin­n­ab­schnitts mar­kie­ren.

  5. Wech­sel der Figur oder Per­spek­ti­ve: Eine Ver­än­de­rung in der Er­zäh­ler­per­spek­ti­ve oder die Ein­füh­rung neuer Fi­gu­ren weist auf einen neuen Ab­schnitt hin.

  6. Ver­än­de­rung der To­na­li­tät oder Stim­mung: Ein Wech­sel in der emo­ti­o­na­len At­mo­sphä­re kann eben­falls auf einen neuen Ab­schnitt hin­wei­sen.

Sin­n­ab­schnitt

Zeile

Über­schrift

Stich­punk­te

1

Z. 1-8

Anruf eines Frem­den

  • 14-​jährige Ich-​Erzählerin wohnt in Ber­lin bei Freun­den, nicht bei ihrer Schwes­ter und ihrer Mut­ter

  • be­kommt einen Anruf eines frem­den Man­nes

  • die­ser bit­tet um ein Ken­nen­lern­tref­fen

  • das Mäd­chen ist un­si­cher, ob sie das möch­te

  • ent­schei­det sich dafür

  • fühlt sich un­wohl, als das Tref­fen be­vor­steht

Tipps für gute Stich­punk­te:



  1. Mar­kie­re oder no­tie­re die wich­tigs­ten In­for­ma­ti­o­nen jedes Ab­schnitts.

  2. Fasse die Er­eig­nis­se in ei­ge­nen Wor­ten zu­sam­men, ohne ei­ge­ne Mei­nun­gen oder In­ter­pre­ta­ti­o­nen ein­zu­brin­gen.

  3. Ver­wen­de das Prä­sens!

  4. Achte dar­auf, dass die Rei­hen­fol­ge und Struk­tur der Er­eig­nis­se klar bleibt. Ver­än­de­re die Rei­hen­fol­ge nicht!

  5. Ver­wen­de keine Zi­ta­te und blei­be bei einer prä­zi­sen und kom­pak­ten For­mu­lie­rung.

4
Merk­ma­le einer In­halts­an­ga­be bzw. Text­zu­sam­men­fas­sung ken­nen­ler­nen sowie eine In­halts­an­ga­be ver­fas­sen

Prima! Du hast die ganze Vor­ar­beit ge­schafft - jetzt stehst du kurz vor der Aus­for­mu­lie­rung dei­nes Fließ­tex­tes. Hier­für gibt es noch ein paar Dinge zu be­ach­ten:
Was ist eine Text­zu­sam­men­fas­sung?

Eine Text­zu­sam­men­fas­sung ist eine kurze, prä­gnan­te Wie­der­ga­be des In­halts eines Tex­tes, die alle wich­ti­gen In­for­ma­ti­o­nen ent­hält, aber auf un­nö­ti­ge De­tails ver­zich­tet. Ziel ist es, den Haupt­in­halt des Tex­tes in we­ni­gen Wor­ten zu ver­mit­teln, ohne dabei die Haupt­aus­sa­gen oder die Struk­tur des Tex­tes zu ver­lie­ren.

Die Merk­ma­le einer Textzusammen-​
fas­sung sind:



  1. Kürze und Prä­zi­si­on

  2. Wich­ti­ge In­hal­te bei­be­hal­ten

  3. In ei­ge­nen Wor­ten for­mu­liert

  4. Keine ei­ge­ne Mei­nung ein­flie­ßen las­sen

  5. Struk­tur und Rei­hen­fol­ge be­ach­ten

  6. Prä­sens als Zeit­form ver­wen­den, bei Vor­zei­tig­keit Per­fekt

  7. Un­wich­ti­ge De­tails weg­las­sen

  8. Keine Wie­der­ho­lun­gen

  9. Bezug zum Ori­gi­nal­text wah­ren

Vor­zei­tig­keit

Per­fekt wird in der Text­zu­sam­men­fas­sung ver­wen­det, wenn etwas vor­her als das eben Ge­schil­der­te statt­ge­fun­den hat.

Z.B. Ich nehme an, sie war mit an­de­rem be­schäf­tigt, au­ßer­dem hatte sie mei­nen Vater zu wenig ge­kannt und nicht ge­liebt. (Z. 42ff.)

-> Dass die Mut­ter keine Liebe für den bio­lo­gi­schen Er­zeu­ger der Ich-​Erzählerin ver­spürt, war schon vor­her so, nicht erst wäh­rend der Zeit­span­ne, über die in der Kurz­ge­schich­te er­zählt wird.

In der In­halts­an­ga­be würde man das dann so schrei­ben:

Die Ich-​Erzählering ver­mu­tet (Prä­sens), dass ihre Mut­ter des­we­gen nicht an der Be­er­di­gung des Man­nes teil­ge­nom­men hat (Per­fekt), weil die­ser keine große Rolle in ihrem Leben ge­spielt hat (Per­fekt).

Übung:

  • Ver­fas­se nun deine ei­ge­ne Text­zu­sam­men­fas­sung zum Text Streu­sel­schne­cke, indem du die Stich­punk­te der ein­zel­nen Sin­n­ab­schnit­te in lo­gi­schen, kom­pak­ten Sät­zen zu­sam­men­fasst!

  • Denke an pas­sen­de Satz­ver­knüp­fun­gen so­wohl in­ner­halb der Sin­n­ab­schnit­te als auch dar­über hin­aus, ar­bei­te mit Haupt- und Ne­ben­sät­zen (kau­sal, modal, tem­po­ral usw.).

  • Am Ende soll ein zu­sam­men­hän­gen­der Text ent­stan­den sein.

  • Ar­bei­te im Heft.





Du könn­test so be­gin­nen:

Die Kurz­ge­schich­te be­ginnt damit, dass die 14-​jährige Ich-​Erzählerin, die bei Freun­den in Ber­lin und nicht mehr bei ihrer Mut­ter und ihrer Schwes­ter lebt, einen Anruf eines frem­den Man­nes be­kommt, der sie um ein Ken­nen­lern­tref­fen bit­tet. Je­doch ist sich das Mäd­chen un­si­cher, ob sie der Bitte nach­kommt. Schließ­lich ent­schei­det sie sich dafür, fühlt sich aber un­wohl, als das Tref­fen be­vor­steht. ....

Zur Selbst­kon­trol­le kannst du eine mög­li­che Lö­sung bei dei­nen Deutsch­lehr­kräf­ten ein­se­hen.

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