Ich finde, die Schule sollte erst um 9 Uhr beginnen, weil viele Jugendliche morgens einfach noch nicht richtig wach sind. Der Unterricht startet oft schon, wenn man gedanklich noch im Bett liegt. Wenn die Schule später anfängt, könnten Schüler ausgeschlafener und konzentrierter sein. Das würde sicher auch die Leistungen verbessern, weil man dann mehr Energie hat, dem Unterricht zu folgen. Ich merke das selbst an Tagen, an denen wir später anfangen – da bin ich viel motivierter und verstehe den Stoff schneller.
Ein späterer Unterrichtsbeginn könnte die Leistungsfähigkeit von Jugendlichen deutlich steigern. Zahlreiche Studien zeigen, dass sich der Schlafrhythmus während der Pubertät verändert und Jugendliche biologisch bedingt später einschlafen. Beginnt die Schule erst um 9 Uhr, haben Schüler die Möglichkeit, ihren Schlafbedarf besser zu decken und ausgeruhter in den Tag zu starten. Das wirkt sich nachweislich positiv auf Konzentration, Motivation und Lernerfolg aus. Allerdings müsste man dabei auch berücksichtigen, dass sich der Unterrichtsbeginn vieler Eltern oder Berufstätiger nicht so leicht verschieben lässt.
Wenn du bei einer Erörterung viele Argumente sammelst, kann es schnell unübersichtlich werden. Damit du deine Gedanken besser strukturieren kannst, ist es hilfreich, deine Argumente nach Lebensbereichen oder Perspektiven zu ordnen.
🔹 Lebensbereiche
Das sind verschiedene Bereiche, in denen ein Thema eine Rolle spielen kann – zum Beispiel:
Schule und Lernen, Freizeit, Familie, Gesellschaft, Umwelt, Gesundheit, Finanzen.
Wenn du deine Argumente so sortierst, erkennst du leichter, ob du ausgewogen argumentierst oder dich zu sehr auf einen Bereich konzentrierst.
Beispiel – Lebensbereich „Schule und Lernen“:
Behauptung: Wenn der Unterricht erst um 9 Uhr beginnt, können Schülerinnen und Schüler konzentrierter lernen.
Begründung: Viele Jugendliche sind morgens um 8 Uhr noch müde, weil sich ihr Schlafrhythmus in der Pubertät verschiebt.
Beispiel: Studien zeigen, dass Jugendliche, die später zur Schule gehen, bessere Leistungen in Tests erzielen, da sie ausgeruhter sind.
🔹 Perspektiven
Hier geht es darum, aus wessen Sicht du ein Argument betrachtest – also aus welcher Perspektive.
Zum Beispiel: Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern, Politik, Gesellschaft, Wirtschaft.
Das hilft dir, ein Thema vielseitig und differenziert zu betrachten.
Beispiel – Perspektive „Eltern“:
Behauptung: Ein späterer Schulbeginn würde den Familienalltag vieler Eltern erschweren.
Begründung: Viele Eltern müssen früh zur Arbeit und können ihre Kinder dann nicht mehr auf dem Weg zur Schule begleiten.
Beispiel: Besonders bei Grundschulkindern wäre das ein Problem, weil sie dann oft alleine zuhause oder auf dem Weg zur Schule wären.
Wichtig für den MSA
In der Aufgabenstellung des MSA kann ausdrücklich stehen:
„Finde Argumente aus drei unterschiedlichen Lebensbereichen oder Perspektiven.“
Deshalb solltest du diese Unterscheidung gut kennen. Wenn du sie schon bei der Stoffsammlung anwendest, arbeitest du automatisch strukturiert, vielfältig und prüfungsorientiert.
Merke:
Eine gute Erörterung zeigt, dass du ein Thema von mehreren Seiten betrachten kannst.
Die Ordnung nach Lebensbereichen oder Perspektiven ist dafür die beste Grundlage!
Mögliche Perspektiven:
Perspektiven
Argumente
+/-
Manchmal bekommst du bei einer Erörterung einen Text als Grundlage, z. B. einen Zeitungsartikel oder einen Blogbeitrag. Dann erstellst du deine Stoffsammlung textgebunden – also auf der Basis des vorgegebenen Textes. Das bedeutet:
Du nutzt die Argumente aus dem Text, ergänzt sie aber auch mit eigenen Überlegungen.
🔹 Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Text genau lesen
Lies den Text aufmerksam und markiere wichtige Aussagen. Achte besonders auf Meinungen, Argumente und Beispiele des Autors oder der Autorin.
2. Thema und Position erkennen
Überlege: Welche Frage oder Streitfrage wird behandelt?
Welche Meinung vertritt der Autor? (z. B. „Die Schule sollte später beginnen.“)
3. Argumente herausschreiben
Notiere die zentralen Argumente des Textes stichpunktartig.
→ Achte darauf, ob sie Pro- oder Contra-Argumente/Risiken oder Chancen o.Ä. sind.
4. Eigene Gedanken ergänzen
Ergänze eigene Argumente, die nicht im Text stehen, aber gut zum Thema passen.
So zeigst du, dass du selbstständig denken und über den Text hinaus argumentieren kannst.
5. Argumente ordnen
Sortiere deine Argumente – z. B.
nach Lebensbereichen (Schule, Freizeit, Familie, Gesellschaft)
oder nach Perspektiven (Schüler, Eltern, Lehrer, Politik) und immer nach Stärke (vom schwächsten bis zum stärksten Argument)
6. Belege aus dem Text nutzen
Wenn du später deine Erörterung schreibst, bezieh dich auf den Ausgangstext:
Verwende kurze Zitate oder Verweise („Im Text heißt es, dass…“)
Wichtig für den MSA
Bei textgebundenen Aufgaben wird geprüft, ob du
den Text verstanden,
seine Aussagen richtig herausgearbeitet, und
eigene Gedanken logisch ergänzt hast.
Eine gute textgebundene Stoffsammlung verbindet also das Verstehen des Textes mit eigenem Denken und Argumentieren.
M1
ChatGPT im Schulalltag – Hilfe oder Hindernis?
Immer mehr Schülerinnen und Schüler nutzen Künstliche Intelligenz, um Hausaufgaben, Wochenaufträge oder sogar ganze Aufsätze zu bearbeiten. Viele Lehrkräfte sehen das kritisch: Wer sich Texte von ChatGPT schreiben lässt, übt weder das selbstständige Denken noch das richtige Formulieren. Auf der anderen Seite kann das Programm dabei helfen, eigene Ideen zu strukturieren, Fehler zu erkennen oder Formulierungen zu verbessern. Entscheidend ist, wie man es nutzt. Wer ChatGPT gezielt als Hilfsmittel verwendet, um Feedback zu erhalten oder Anregungen zu sammeln, kann davon profitieren – aber nur, wenn der eigene Lernprozess im Mittelpunkt steht.
Perspektiven
Argumente aus dem Text M1
+/-
Wenn du deine Argumente gesammelt, geordnet und gewichtet hast, ist der nächste Schritt der Schreibplan.
Er hilft dir, deine Gedanken zu strukturieren, bevor du mit dem eigentlichen Schreiben beginnst.
Was ist ein Schreibplan?
Ein Schreibplan ist eine Skizze deines Textes.
Er zeigt dir, welches Argument in welcher Reihenfolge kommt und wie stark es ist.
So stellst du sicher, dass dein Text logisch aufgebaut und ausgewogen ist.
Wie du deinen Schreibplan erstellst:
1. Wähle deine stärksten Argumente aus der Stoffsammlung aus.
→ Welche überzeugen am meisten? Welche sind eher schwach?
2. Ordne sie in die richtige Reihenfolge.
Nutze das Sanduhrprinzip:
Beginne mit einem mittelstarken Argument,
steigere dich zum stärksten,
und bringe am Schluss ein schwächeres Argument, das aber gut abrundet.
3. Trage zu jedem Argument kurz ein:
Behauptung (B) – Was ist deine Aussage?
Begründung (B) – Warum stimmt das?
Beispiel (B) – Woran kann man das sehen?
(→ B-B-B-Regel)
Tipp:
Wenn du deinen Schreibplan sorgfältig erstellst,
hast du beim Schreiben deiner Erörterung schon die halbe Arbeit getan.
Dein Text fließt dann logisch und bleibt beim Thema.
Und noch ein Tipp:
Wenn du später deine Erörterung schreibst, bezieh dich auf den Text:
„Im Materialtext heißt es, dass …“ oder „Der Autor betont, dass …“.
So zeigst du, dass du den Text verstanden und deine Argumente darauf aufgebaut hast.
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