Die Erörterung ist eine der klassischen Aufsatzformen im Deutschunterricht. Dabei geht es darum, sich mit einer Fragestellung oder einem Problem auseinanderzusetzen und argumentativ eine Meinung zu vertreten.
Du beleuchtest das Thema von verschiedenen Seiten, um es umfassend zu verstehen. Deine Aufgabe ist es, den Leser mit überzeugenden Argumenten für deine Sichtweise zu gewinnen.
Im Schluss fasst du alle wichtigen Punkte zusammen und gibst eine klare Antwort auf die Fragestellung.
Bei der Erörterung gibt es zwei grundlegende Arten, die du unterscheiden musst: die freie Erörterung und die textgebundene Erörterung.
Freie Erörterung: Hier wird dir eine Fragestellung oder ein Thema vorgegeben, zu dem du deine eigene Meinung entwickelst und begründest. Du bist nicht an einen bestimmten Text gebunden, sondern kannst Argumente aus deinem Wissen und deiner Erfahrung herleiten.
Textgebundene Erörterung: In diesem Fall beziehst du dich auf einen vorgegebenen Text. Du setzt dich mit den im Text enthaltenen Argumenten auseinander und ergänzt sie durch eigene Gedanken oder Gegenargumente. Die Aufgabenstellung wäre dann: Erörtere auf Grundlage des Zeitungsartikels, ob ein Handyverbot an Schulen sinnvoll ist!
Lineare Erörterung
Bei der linearen Erörterung argumentierst du in nur eine Richtung, also einseitig. Das bedeutet, dass du dich von Anfang an auf eine bestimmte Position festlegst und nur diese mit Argumenten unterstützt. Die Gegenargumente lässt du dabei außen vor.
„Linear“ bedeutet in diesem Fall also eine einseitige Argumentation. Wenn du dich zum Beispiel für ein Handyverbot an Schulen aussprichst, sammelst du ausschließlich Argumente, die für dieses Verbot sprechen, und lässt Gegenargumente aus.
Dialektische Erörterung
Im Gegensatz dazu betrachtest du bei der dialektischen Erörterung beide Seiten eines Themas. Du setzt dich sowohl mit den Pro-Argumenten als auch mit den Contra-Argumenten auseinander. Dabei stellst du die Vor- und Nachteile gegenüber, um eine ausgewogene Diskussion zu führen.
Ein typisches Thema für eine dialektische Erörterung könnte lauten: „Erörtere die Chancen und Risiken von Social Media.“ Hier würdest du zunächst Argumente für die positiven Aspekte (Chancen) und dann die negativen Aspekte (Risiken) erörtern. Am Ende entscheidest du dich für eine Seite und begründest deine Position im Fazit.
Sollte die Schule später beginnen? auf einem Extra Blatt.
Als nächstes erfährst du, was du beim Aufbau von Argumenten beachten musst, um deine gesammelten Argumente später überzeugend auszuformulieren.
Das Sanduhrprinzip ist ein Aufbaukonzept für die dialektische Erörterung. Du beginnst im Hauptteil mit den stärksten Contra-Argumenten (Gegenargumente) und arbeitest dich schrittweise zu schwächeren Contra-Argumenten vor. Anschließend führst du die Pro-Argumente in umgekehrter Reihenfolge an, also beginnst du hier mit den schwächeren und endest mit dem stärksten Pro-Argument. Am Ende beziehst du im Schluss Stellung. So ähnelt der Aufbau einer Sanduhr: erst verengt sich der Fokus, dann weitet er sich wieder. Ob du mit Pro- oder Contra beginnst hängt von deiner eigenen Meinung ab. Fange mit den Argumenten an, die nicht deine eigene Meinung vertreten.
Die Erörterung ist typischerweise in drei Hauptteile gegliedert: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Hier ist ein Überblick über den Aufbau:
1. Einleitung: Hinführung zur Fragestellung
2. Hauptteil
2.1 Stärkstes Contra Argument
2.2 Zweitstärkstes Contra-Argument
2.3 Schwächstes Contra- Argument
WECHSEL!
2.4 Schwächstes Pro-Argument
2.5 Zweitstärkstes Pro-Argument
2.6 Stärkstes Pro-Argument
3. Schluss: Fazit und Schlussgedanke
Ein gutes Argument besteht aus drei wesentlichen Komponenten: Behauptung, Begründung und Beispiel. Hier ist, wie du jede dieser Komponenten erstellen kannst:
Definition: Die Behauptung ist die Hauptidee oder der Standpunkt, den du vertreten möchtest.
Tipps: Formuliere die Behauptung klar und präzise.Stelle sicher, dass sie eine Meinung ausdrückt, die du im weiteren Verlauf unterstützen möchtest.
Beispiel: „Extremsportarten fördern die persönliche Entwicklung.“
Definition: Die Begründung erklärt, warum deine Behauptung wahr ist oder warum sie wichtig ist.
Tipps:Verwende logische Argumente und rationale Erklärungen.Versuche, deine Begründung so zu gestalten, dass sie die Leser überzeugt.
Beispiel: „Durch die Konfrontation mit Ängsten und die Überwindung von Herausforderungen entwickeln Sportler Mut und Selbstbewusstsein.“
Definition: Ein Beispiel verdeutlicht deine Behauptung und Begründung und macht sie greifbarer.
Tipps:Nutze konkrete und relevante Beispiele aus dem Alltag, der Forschung oder persönlichen Erfahrungen.Achte darauf, dass das Beispiel direkt mit der Behauptung verknüpft ist.
Beispiel: Ein Kletterer, der sich einer schwierigen Route stellt, lernt nicht nur technische Fähigkeiten, sondern auch, seine eigenen Grenzen zu erkennen und zu erweitern.“
Sieh dir folgendes Video an.
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