• Erzählende Texte verfassen Teil 2
  • Magdalena_Arnold
  • 28.10.2025
  • Deutsch
  • Lesen/Textverständnis
  • M (Mindeststandard)
  • 9
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Input und Übun­gen

In die­sem Input wer­den fol­gen­de The­men be­han­delt:



  • Wei­te­re Arten von Text­sor­ten un­ter­schei­den: Kurz­ge­schich­te, Ta­ge­buch­ein­trag, Sci-​Fi-​Geschichte

  • Kurz­ge­schich­te selbst ver­fas­sen (auch als Fort­set­zungs­ge­schich­te)

  • Ta­ge­buch­ein­trag/Rei­se­be­richt und Sci-​Fi-​Geschichte ver­fas­sen

Wei­te­re Text­sor­ten er­zäh­len­der Texe

Was man unter einem Er­zähl­text ver­steht, hast du letz­te Woche in Teil 1 schon wie­der­holt.



Dort hast du auch schon wie­der­holt, dass Mär­chen, Fan­ta­sie­ges­chich­ten und Ur­laubs­ge­schich­ten er­zäh­len­de Texte sind. Man nennt die Groß­gat­tung der er­zäh­len­den Texte üb­ri­gens auch Epik. Das sind dann also epi­sche Texte.





Wei­te­re er­zäh­len­de Texte sind:



  • Kurz­ge­schich­ten

  • Ta­ge­buch­ein­trag

  • Rei­se­be­richt

  • Sci-​Fi-​Geschichten

  • usw.



Auch Ro­ma­ne und Er­zäh­lun­gen sind er­zäh­len­de Texte, ge­nau­so­wie No­vel­len, Fa­beln, Le­gen­den und Sagen.



Wich­tig ist: Jede Text­sor­te ver­folgt ein be­stimm­tes Ziel und un­ter­schei­det sich daher von den an­de­ren, auch in ihrer Struk­tur. Der Fokus liegt aber bei allen auf der Er­zäh­lung von Er­eig­nis­sen.



Denke auch wie­der daran, vorab einen Schreib­plan zu ver­fas­sen!

Schrei­be dir pro Textart eine Lern­kar­te, no­tie­re dir die je­wei­li­gen Merk­ma­le und lerne sie!

Lies im Stark-​Trainer 10 das Ka­pi­tel 3.2 Er­zäh­len­de Texte auf S. 8-13!



Be­ach­te hier auch den in­ne­ren Mo­no­log und den Dia­log als Ge­stal­tungs­mit­tel eines Er­zähl­tex­tes! Mache dir No­ti­zen, wie du diese so­ge­nann­te Fi­gu­ren­re­de in dei­nen nächs­ten Text ein­bau­en willst.



ACH­TUNG: Auf­ga­be 1-3 sind Pflicht, von Auf­ga­be 4-7 wählst du min­des­tens eine Auf­ga­be aus!

Fokus Kurz­ge­schich­te

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Lies die Kurz­ge­schich­te Das Brot von Wolf­gang Bor­chert auf den fol­gen­den Sei­ten und über­prü­fe, wel­che der Merk­ma­le einer Kurz­ge­schich­te sie er­füllt. Be­le­ge die ge­fun­de­nen Merk­ma­le mit Zi­ta­ten aus dem Text. Zi­tie­re kor­rekt!
Schaue dir dann die Fi­gu­ren­re­de ge­nau­er an. Mar­kie­re Dia­lo­ge und die in­ne­ren Mo­no­lo­ge der bei­den Fi­gu­ren mit un­ter­schied­li­chen Far­ben. Wozu wer­den die Dia­lo­ge ein­ge­setzt? Wor­über wird ge­spro­chen? Wel­che Funk­ti­on er­fül­len hier die Mo­no­lo­ge?

PS: Viel­leicht fin­dest du die Ge­schich­te etwas ko­misch - wie aus einer an­de­ren Zeit. Stimmt, das ist sie. 1947 war die Zeit nach dem Zwei­ten Welt­krieg, wo Deutsch­land noch nach all den Bom­ben­an­grif­fen in Schutt und Asche war, wo es viel Armut und Hun­ger gab. Die Li­te­ra­tur, die zu die­ser Zeit ent­stan­den ist, nennt man des­we­gen auch Trüm­mer­li­te­ra­tur. Sie be­schäf­tigt sich mit den All­tags­schick­sa­len der Men­schen. Viel­leicht kannst du die Ge­schich­te mit die­sem Hin­ter­grund etwas bes­ser ver­ste­hen. Frag doch gerne mal bei Opa und Oma nach, ob sie dir von die­ser Zeit er­zäh­len wol­len, wie es war, wie es ihnen und ihren Ver­wand­ten er­ging.

Das Brot – Wolf­gang Bor­chert (1947)

Plötz­lich wach­te sie auf. Es war halb drei. Sie über­leg­te, warum sie auf­ge­wacht war. Ach so! In der Küche hatte je­mand gegen einen Stuhl ge­sto­ßen. Sie horch­te nach der Küche. Es war still. Es war zu still, und als sie mit der Hand über das Bett neben sich fuhr, fand sie es leer. Das war es, was es so be­son­ders still ge­macht hatte; sein Atem fehl­te. Sie stand auf und tapp­te durch die dunk­le Woh­nung zur Küche. In der Küche tra­fen sie sich. Die Uhr war halb drei. sie sah etwas Wei­ßes am Kü­chen­schrank ste­hen. Sie mach­te Licht. Sie stan­den sich im Hemd ge­gen­über. Nachts. Um halb drei. In der Küche. Auf dem Kü­chen­tisch stand der Brot­tel­ler. Sie sah, dass er sich Brot ab­ge­schnit­ten hatte. Das Mes­ser lag noch neben dem Tel­ler. und auf der Decke lagen Brot­krü­mel. Wenn sie abends zu Bett gin­gen, mach­te sie immer das Tisch­tuch sau­ber. Jeden Abend. Aber nun lagen Krü­mel auf dem Tuch. Und das Mes­ser lag da. Sie fühl­te, wie die Kälte der Flie­sen lang­sam an ihr hoch kroch. Und sie sah von dem Tel­ler weg. Ich dach­te, hier wäre was, sagte er und sah in der Küche umher.



Ich habe auch was ge­hört, ant­wor­te­te sie, und dabei fand sie, dass er nachts im Hemd doch schon recht alt aus­sah. So alt wie er war. Drei­und­sech­zig. Tags­über sah er manch­mal jün­ger aus. Sie sieht doch schon alt aus, dach­te er, im Hemd sieht sie doch ziem­lich alt aus. Aber das liegt viel­leicht an den Haa­ren. Bei den Frau­en liegt das nachts immer an den Haa­ren. Die ma­chen dann auf ein­mal so alt. Du hät­test Schu­he an­zie­hen sol­len. So bar­fuß auf den kal­ten Flie­ßen. Du er­käl­test dich noch. Sie sah ihn nicht an, weil sie nicht er­tra­gen konn­te, dass er log. Dass er log, nach­dem sie neun­und­drei­ßig Jahre ver­hei­ra­tet waren - Ich dach­te, hier wäre was, sagte er noch ein­mal und sah wie­der so sinn­los von einer Ecke in die an­de­re, ich hörte hier was. Da dach­te ich, hier wäre was. Ich hab auch was ge­hört. Aber es war wohl nichts. Sie stell­te den Tel­ler vom Tisch und schnipp­te die Krü­mel von der Decke. Nein, es war wohl nichts, echo­te er un­si­cher.









Plötz­lich wach­te sie auf. Es war halb drei. Sie über­leg­te, warum sie auf­ge­wacht war. Ach so! In der Küche hatte je­mand gegen einen Stuhl ge­sto­ßen. Sie horch­te nach der Küche. Es war still. Es war zu still, und als sie mit der Hand über das Bett neben sich fuhr, fand sie es leer. Das war es, was es so be­son­ders still ge­macht hatte; sein Atem fehl­te. Sie stand auf und tapp­te durch die dunk­le Woh­nung zur Küche. In der Küche tra­fen sie sich. Die Uhr war halb drei. sie sah etwas Wei­ßes am Kü­chen­schrank ste­hen. Sie mach­te Licht. Sie stan­den sich im Hemd ge­gen­über. Nachts. Um halb drei. In der Küche. Auf dem Kü­chen­tisch stand der Brot­tel­ler. Sie sah, dass er sich Brot ab­ge­schnit­ten hatte. Das Mes­ser lag noch neben dem Tel­ler. und auf der Decke lagen Brot­krü­mel. Wenn sie abends zu Bett gin­gen, mach­te sie immer das Tisch­tuch sau­ber. Jeden Abend. Aber nun lagen Krü­mel auf dem Tuch. Und das Mes­ser lag da. Sie fühl­te, wie die Kälte der Flie­sen lang­sam an ihr hoch kroch. Und sie sah von dem Tel­ler weg. Ich dach­te, hier wäre was, sagte er und sah in der Küche umher.



Ich habe auch was ge­hört, ant­wor­te­te sie, und dabei fand sie, dass er nachts im Hemd doch schon recht alt aus­sah. So alt wie er war. Drei­und­sech­zig. Tags­über sah er manch­mal jün­ger aus. Sie sieht doch schon alt aus, dach­te er, im Hemd sieht sie doch ziem­lich alt aus. Aber das liegt viel­leicht an den Haa­ren. Bei den Frau­en liegt das nachts immer an den Haa­ren. Die ma­chen dann auf ein­mal so alt. Du hät­test Schu­he an­zie­hen sol­len. So bar­fuß auf den kal­ten Flie­ßen. Du er­käl­test dich noch. Sie sah ihn nicht an, weil sie nicht er­tra­gen konn­te, dass er log. Dass er log, nach­dem sie neun­und­drei­ßig Jahre ver­hei­ra­tet waren - Ich dach­te, hier wäre was, sagte er noch ein­mal und sah wie­der so sinn­los von einer Ecke in die an­de­re, ich hörte hier was. Da dach­te ich, hier wäre was. Ich hab auch was ge­hört. Aber es war wohl nichts. Sie stell­te den Tel­ler vom Tisch und schnipp­te die Krü­mel von der Decke. Nein, es war wohl nichts, echo­te er un­si­cher.









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Sie kam ihm zu Hilfe: Komm man. Das war wohl drau­ßen. Komm man zu Bett. Du er­käl­test dich noch. Auf den kal­ten Flie­ßen. Er sah zum Fens­ter hin. Ja, das muss wohl drau­ßen ge­we­sen sein. Ich dach­te, es wäre hier. Sie hob die Hand zum Licht­schal­ter. Ich muss das Licht jetzt

aus­ma­chen, sonst muss ich nach dem Tel­ler sehen, dach­te sie. Ich darf doch nicht nach dem Tel­ler sehen. Komm man, sagte sie und mach­te das Licht aus, das war wohl drau­ßen. Die Dach­rin­ne schlägt immer bei Wind gegen die Wand. Es war si­cher die Dach­rin­ne. Bei Wind
klap­pert sie immer.
 Sie tapp­ten sich beide über den dunk­len Kor­ri­dor zum Schlaf­zim­mer. Ihre nack­ten Füße platsch­ten auf den Fuß­bo­den. Wind ist ja, mein­te er. Wind war schon die ganze Nacht. Als sie im Bett lagen, sagte sie: Ja, Wind war schon die ganze Nacht. Es war wohl die Dach­rin­ne. Ja, ich dach­te, es wäre in der Küche. Es war wohl die Dach­rin­ne. Er sagte das, als ob er schon halb im Schlaf wäre. Aber sie merk­te, wie un­echt seine Stim­me klang, wenn er log. Es ist kalt, sagte sie und gähn­te leise, ich krie­che unter die Decke. Gute Nacht. Nacht, ant­wor­te­te er noch: ja, kalt ist es schon ganz schön. Dann war es still.



Nach vie­len Mi­nu­ten hörte sie, dass er leise und vor­sich­tig kaute. Sie at­me­te ab­sicht­lich tief und gleich­mä­ßig, damit er nicht mer­ken soll­te, dass sie noch wach war. Aber sein Kauen war so re­gel­mä­ßig, dass sie davon lang­sam ein­schlief. Als er am nächs­ten Abend nach Hause kam, schob sie ihm vier Schei­ben Brot hin. Sonst hatte er immer nur drei essen kön­nen. Du kannst ruhig vier essen, sagte sie und ging von der Lampe weg. Ich kann die­ses Brot nicht so recht ver­tra­gen. Iss doch man eine mehr. Ich ver­tra­ge es nicht so gut. Sie sah, wie er sich tief über den Tel­ler beug­te. Er sah nicht auf. In die­sem Au­gen­blick tat er ihr leid. Du kannst doch nicht nur zwei Schei­ben essen, sagte er auf sei­nem Tel­ler. Doch, abends ver­trag ich das Brot nicht gut. Iss man. Iss man. Erst nach einer Weile setz­te sie sich unter die Lampe an den Tisch.

Sie kam ihm zu Hilfe: Komm man. Das war wohl drau­ßen. Komm man zu Bett. Du er­käl­test dich noch. Auf den kal­ten Flie­ßen. Er sah zum Fens­ter hin. Ja, das muss wohl drau­ßen ge­we­sen sein. Ich dach­te, es wäre hier. Sie hob die Hand zum Licht­schal­ter. Ich muss das Licht jetzt

aus­ma­chen, sonst muss ich nach dem Tel­ler sehen, dach­te sie. Ich darf doch nicht nach dem Tel­ler sehen. Komm man, sagte sie und mach­te das Licht aus, das war wohl drau­ßen. Die Dach­rin­ne schlägt immer bei Wind gegen die Wand. Es war si­cher die Dach­rin­ne. Bei Wind
klap­pert sie immer.
 Sie tapp­ten sich beide über den dunk­len Kor­ri­dor zum Schlaf­zim­mer. Ihre nack­ten Füße platsch­ten auf den Fuß­bo­den. Wind ist ja, mein­te er. Wind war schon die ganze Nacht. Als sie im Bett lagen, sagte sie: Ja, Wind war schon die ganze Nacht. Es war wohl die Dach­rin­ne. Ja, ich dach­te, es wäre in der Küche. Es war wohl die Dach­rin­ne. Er sagte das, als ob er schon halb im Schlaf wäre. Aber sie merk­te, wie un­echt seine Stim­me klang, wenn er log. Es ist kalt, sagte sie und gähn­te leise, ich krie­che unter die Decke. Gute Nacht. Nacht, ant­wor­te­te er noch: ja, kalt ist es schon ganz schön. Dann war es still.



Nach vie­len Mi­nu­ten hörte sie, dass er leise und vor­sich­tig kaute. Sie at­me­te ab­sicht­lich tief und gleich­mä­ßig, damit er nicht mer­ken soll­te, dass sie noch wach war. Aber sein Kauen war so re­gel­mä­ßig, dass sie davon lang­sam ein­schlief. Als er am nächs­ten Abend nach Hause kam, schob sie ihm vier Schei­ben Brot hin. Sonst hatte er immer nur drei essen kön­nen. Du kannst ruhig vier essen, sagte sie und ging von der Lampe weg. Ich kann die­ses Brot nicht so recht ver­tra­gen. Iss doch man eine mehr. Ich ver­tra­ge es nicht so gut. Sie sah, wie er sich tief über den Tel­ler beug­te. Er sah nicht auf. In die­sem Au­gen­blick tat er ihr leid. Du kannst doch nicht nur zwei Schei­ben essen, sagte er auf sei­nem Tel­ler. Doch, abends ver­trag ich das Brot nicht gut. Iss man. Iss man. Erst nach einer Weile setz­te sie sich unter die Lampe an den Tisch.

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Merk­ma­le Kurz­ge­schich­te

Zitat mit Zei­len­an­ga­be

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Ver­fas­se zu die­ser Kurz­ge­schich­te eine In­halts­an­ga­be. Teile vor­her den Text in Sin­n­ab­schnit­te ein. Be­den­ke beim Ver­fas­sen der In­halts­an­ga­be alle we­sent­li­chen Aspek­te, die du im Input über die In­halts­an­ga­be ge­lernt hast! Schau dir vor­her noch ein­mal das Ma­te­ri­al­pa­ket In­halts­an­ga­be auf DiLer oder in dei­nen Un­ter­la­gen an.

Ar­bei­te im Heft!

Quel­le: Kat­rin und Kers­tin. Con­tent Mar­ke­ting unter: https://kat­rin­und­kers­tin.de/alles-​nur-​geklaut/



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Über die Kopie dei­nen ei­ge­nen Style fin­den - Klau´ bei Bor­chert!
Um in den Stil einer Kurz­ge­schich­te hin­ein­zu­tau­chen, ver­su­che ein­mal den Stil von Das Brot zu ko­pie­ren und schrei­be eine Fort­set­zungs­ge­schich­te. Er­zäh­le also da wei­ter, wo die Ge­schich­te auf­hört. Ca. 150-200 Wör­ter. Ar­bei­te im Heft.
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Ver­fas­se deine ei­ge­ne Kurz­ge­schich­te!
Ent­schei­de selbst, zu wel­cher Auf­ga­be im Stark Trai­ner 10:

S. 40, Auf­ga­be 9 Ehr­lich­keit in der Be­zie­hung ODER S. 102, Auf­ga­be 9, Thema Der Mensch und die Künst­li­che In­tel­li­genz

Um­fang: ca. 200 Wör­ter

Ar­bei­te im Heft!

Fokus Ta­ge­buch­ein­trag

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Im Stark Trai­ner hast du ge­le­sen, was du bei einem Ta­ge­buch­ein­trag alles be­ach­ten willst. Schrei­be über einen Tag in den letz­ten zwei Wo­chen, der dich emo­ti­o­nal ganz schön mit­ge­nom­men hat, einen Ta­ge­buch­ein­trag. Schafft er es in die Ka­te­go­rie Die­ser Tag hätte bes­ser nicht statt­ge­fun­den oder Sol­che Tage soll­te es öfter im Leben geben? Er­zäh­le von dem Er­eig­nis, das dich wü­tend oder trau­rig ge­macht oder dir Angst ein­ge­jagt hat oder wo du dich in Grund und Boden ge­schämt hast oder von dem Er­eig­nis, das du fei­ern willst, weil es so toll war. Schrei­be min­des­tens 200 Wör­ter! Ar­bei­te im Heft.

PS: Der un­sor­tier­te Ge­dan­ken­down­load (wie ein Ta­ge­buch in der Re­a­li­tät oft ist) ist eine wun­der­ba­re Ge­le­gen­heit, seine Ge­dan­ken schwarz auf weiß zu sehen. Du schreibst ein­fach das, was du ge­ra­de denkst, auf. Das nennt man auch Psy­cho­hy­gie­ne, quasi die Du­sche für dei­nen Geist.
Test das mal sie­ben Tage in Folge und viel­leicht be­merkst du, wie häu­fig du die­sel­ben Ge­dan­ken denkst. Er­schre­ckend, oder? Das Coole ist, Be­wusst­sein dafür kann Ver­än­de­rung be­wir­ken. Wel­che Ge­dan­ken wären denn hilf­rei­cher für die Er­geb­nis­se, die du gerne hät­test?

Fokus Rei­se­be­richt

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Stell dir vor: Nach dei­nem Schul­ab­schluss gehst du für ein Jahr ins Aus­land und lebst dort bei einer Gast­fa­mi­lie. Wie wäre es mit Süd-​Korea? Oder Frank­reich? Oder Aus­tra­li­en? In einem Online-​Blog schreibst du ein­mal wö­chent­lich, was du so Auf­re­gen­des er­lebst, wie das Leben in einer an­de­ren Kul­tur ist und wel­che Er­fah­run­gen du in der Schu­le machst. Deine Fol­lo­wer sind deine Fa­mi­lie, deine Freun­de, aber auch an­de­re In­ter­es­sier­te, die auf dei­nen Blog sto­ßen. Schrei­be einen die­ser wö­chent­li­chen Blog­ein­trä­ge. Nutze deine bis­he­ri­gen Ur­laubs­er­fah­run­gen oder re­cher­chie­re über das Land, in das du gerne mal rei­sen wür­dest, und stel­le dir vor, wie es wäre, wenn du schon dort wärst und du von dei­nen klei­nen und gro­ßen Aben­teu­ern be­rich­test. Viel Spaß dabei! Um­fang: mind. 200 Wör­ter. Ar­bei­te gerne di­gi­tal.

PS: Viel­leicht in­spi­riert dich die­ser Schreib­auf­trag ja dazu, einen ech­ten Rei­se­blog für dei­nen nächs­ten Ur­laub im In­ter­net zu ver­öf­fent­li­chen...? Re­cher­chie­re gerne im In­ter­net, wie das funk­ti­o­niert. Word­press und Blog­ger sind gute Adres­sen für einen ei­ge­nen Blog, der wirk­lich ein­fach zu ge­stal­ten ist.
Ex­per­ten­wis­sen: Tipps zum Ver­fas­sen eines Rei­se­be­richts als Blog­ein­trag

Ein Rei­se­be­richt als Blog­ein­trag soll nicht nur In­for­ma­ti­o­nen ver­mit­teln, son­dern auch die Er­fah­run­gen und Ein­drü­cke le­ben­dig und span­nend für den Leser ma­chen. Hier sind ei­ni­ge nütz­li­che Tipps, die dir hel­fen, einen tol­len Rei­se­be­richt zu schrei­ben, der so­wohl in­for­ma­tiv als auch un­ter­halt­sam ist:



1. Ein­pa­cken: Die Struk­tur des Be­richts

  • Ein­lei­tung: Be­gin­ne mit einer span­nen­den Ein­lei­tung, die das In­ter­es­se des Le­sers weckt. Du könn­test mit einer An­ek­do­te oder einer Frage star­ten, die den Leser neu­gie­rig macht. Bei­spiel: „Hast du schon ein­mal den Duft von fri­schem Ba­guette in der Luft ge­spürt, wäh­rend du durch die Stra­ßen von Paris schlen­derst?“

  • Haupt­teil: Hier er­zählst du von den wich­tigs­ten Er­leb­nis­sen wäh­rend der Reise. Achte dar­auf, dass du eine chro­no­lo­gi­sche Rei­hen­fol­ge bei­be­hältst oder the­ma­tisch auf die ver­schie­de­nen Orte und Ak­ti­vi­tä­ten ein­gehst. Zeige so­wohl das Be­son­de­re als auch das All­täg­li­che: Be­son­de­re Se­hens­wür­dig­kei­ten oder Er­leb­nis­se (z.B. „Der Aus­blick vom Eiffel-​Turm war atem­be­rau­bend.“) Ku­li­na­ri­sche Ent­de­ckun­gen (z.B. „Ich habe die beste Pizza mei­nes Le­bens in einer klei­nen Trat­to­ria ge­ges­sen.“) Be­son­de­re Be­geg­nun­gen mit Men­schen oder an­de­ren Rei­sen­den.

  • Schluss: Be­en­de den Be­richt mit einem nach­denk­li­chen oder per­sön­li­chen Fazit. Was hat dich be­son­ders be­ein­druckt? Wür­dest du wie­der hin­rei­sen? Was hast du aus die­ser Reise ge­lernt?



2. Setze auf le­ben­di­ge Be­schrei­bun­gen

  • Nutze an­schau­li­che Ad­jek­ti­ve und sinn­ein­drück­li­che De­tails, um den Leser in die Reise hin­ein­zu­zie­hen. Be­schrei­be die Land­schaf­ten, Ge­rü­che, Ge­räu­sche und Ge­füh­le, die du er­lebt hast. Bei­spiel: „Der Duft von fri­schen Crois­sants stieg mir in die Nase, als ich die Bä­cke­rei be­trat.“

  • Ver­mei­de Kli­schees: Ver­su­che, Ste­reo­ty­pe zu ver­mei­den und er­zäh­le deine Ein­drü­cke auf deine ei­ge­ne, ein­zig­ar­ti­ge Weise.



3. Sei au­then­tisch und per­sön­lich

  • Dein Be­richt soll­te deine ei­ge­ne Sicht­wei­se und Er­leb­nis­se wi­der­spie­geln. Zeige, was dir ge­fal­len hat, was du viel­leicht nicht so toll fan­dest und was dir auf der Reise am meis­ten in Er­in­ne­rung ge­blie­ben ist. Das macht den Text au­then­tisch und greif­bar.

  • Nutze den Ich-​Erzähler: Ein Rei­se­be­richt aus der Ich-​Perspektive ist per­sön­li­cher und lässt den Leser deine Reise di­rekt mit­er­le­ben.



4. Bil­der und vi­su­el­le Ein­drü­cke

  • Er­gän­ze dei­nen Blog­ein­trag mit Bil­dern, die deine Er­leb­nis­se und Ein­drü­cke un­ter­stüt­zen. Zeige die High­lights der Reise, z.B. Se­hens­wür­dig­kei­ten, Land­schaf­ten oder be­son­de­re Mo­men­te.

  • Achte dar­auf, dass die Bil­der gut zu dei­nem Text pas­sen und nicht ein­fach nur „Be­wegt­bil­der“ sind. Sie soll­ten das, was du be­schrie­ben hast, noch stär­ker ver­deut­li­chen.





Fort­set­zung:

5. In­ter­ak­ti­ve Ele­men­te ein­bau­en

  • Wenn du dei­nen Blog­bei­trag noch in­ter­ak­ti­ver ge­stal­ten möch­test, kannst du Links zu wei­te­ren Res­sour­cen ein­bau­en, wie z.B. Emp­feh­lun­gen für Re­stau­rants, Se­hens­wür­dig­kei­ten oder Web­sites zu dei­nem Rei­se­ziel.

  • Frage am Ende des Bei­trags: Stel­le am Ende eine Frage an deine Leser, um In­ter­ak­ti­o­nen zu för­dern. Zum Bei­spiel: „Wel­ches Land wür­det ihr gerne be­rei­sen und warum?“



6. Spra­che und Stil

  • Achte dar­auf, dass der Ton­fall dei­nes Rei­se­be­richts zu dei­nem Blog passt. Soll er in­for­mell und un­ter­halt­sam sein oder eher for­mal und sach­lich? Es wird ein lo­cke­rer, aber gut struk­tu­rier­ter Stil emp­foh­len, der so­wohl le­ben­dig als auch klar ist.

  • Ver­mei­de zu lange oder zu kom­pli­zier­te Sätze – kür­ze­re Sätze ma­chen den Text an­ge­neh­mer zu lesen.



7. Nutze Ab­sät­ze und Zwi­schen­über­schrif­ten

  • Der Text soll­te gut struk­tu­riert sein. Ver­wen­de Ab­sät­ze und Zwi­schen­über­schrif­ten, damit der Leser nicht den Über­blick ver­liert.

  • Bei­spiel: An­rei­se und ers­ter Ein­druck Er­kun­dung der Alt­stadt Ku­li­na­ri­sche Er­leb­nis­se Fazit und Emp­feh­lun­gen



8. Gib prak­ti­sche Tipps

  • Dein Rei­se­be­richt kann auch nütz­li­che Rei­se­tipps ent­hal­ten, die an­de­ren Rei­sen­den hel­fen. Zum Bei­spiel: Trans­port­mit­tel vor Ort: „Die Metro in Paris ist ein­fach zu nut­zen und sehr güns­tig.“ Kos­ten: „Ein ty­pi­sches Mit­tag­essen kos­tet etwa 10-15 Euro.“ Be­son­de­re Hin­wei­se: „Achte dar­auf, dass du ein Ti­cket für den Eif­fel­turm on­line kaufst, um lange War­te­schlan­gen zu ver­mei­den.“



9. Halte die Länge im Blick

  • Blog­ein­trä­ge soll­ten nicht zu lang sein. Ver­su­che, den Text auf etwa 500 bis 800 Wör­ter zu be­schrän­ken, damit er für die Leser gut zu kon­su­mie­ren ist. Wenn du mehr zu er­zäh­len hast, kannst du auch meh­re­re Blog­ein­trä­ge zu ver­schie­de­nen Aspek­ten dei­ner Reise ma­chen. Für dei­nen ers­ten Blog­ein­trag sind wir aber auch schon mit 200 Wör­tern happy ;-)



10. Über­ar­bei­ten und Kor­rek­tur­le­sen

  • Lies dei­nen Blog­ein­trag nach dem Schrei­ben noch ein­mal durch und achte auf Recht­schreib­feh­ler oder un­kla­re Stel­len. Ein zwei­tes Paar Augen (z.B. von einem Freund oder einer Freun­din) kann dir auch hel­fen, eine fri­sche Per­spek­ti­ve zu be­kom­men und si­cher­zu­stel­len, dass der Text gut ver­ständ­lich ist.



Mit die­sen Tipps wird dein Rei­se­be­richt zu einem in­ter­es­san­ten, un­ter­halt­sa­men und in­for­ma­ti­ven Blog­ein­trag! Viel Spaß beim Schrei­ben!

Fokus Sci-​Fi-​Geschichte

Was ist eine Sci-​Fi-​Geschichte?



Eine Sci-​Fi-​Geschichte (Science-​Fiction-​Geschichte) ist ein li­te­ra­ri­sches Genre, das sich mit fu­tu­ris­ti­schen Tech­no­lo­gien, wis­sen­schaft­li­chen Ent­de­ckun­gen und an­de­ren Wel­ten oder Di­men­si­o­nen be­schäf­tigt. In Sci-​Fi-​Geschichten wird oft die Frage auf­ge­wor­fen, wie die Zu­kunft, au­ßer­ir­di­sche Le­bens­for­men oder neue wis­sen­schaft­li­che Er­kennt­nis­se das Leben der Mensch­heit be­ein­flus­sen könn­ten. Sol­che Ge­schich­ten kön­nen in der Zu­kunft, in einer an­de­ren Welt oder in einer al­ter­na­ti­ven Re­a­li­tät spie­len. Ty­pi­sche The­men sind z.B. Künst­li­che In­tel­li­genz, Zeit­rei­sen, Raum­fahrt, Par­al­lel­wel­ten oder die Ent­wick­lung neuer Tech­no­lo­gien.

Sci-​Fi-​Geschichten ver­mi­schen oft Wis­sen­schaft und Fan­ta­sie, wobei die mensch­li­che Natur und ge­sell­schaft­li­che Fra­gen in einer neuen oder er­wei­ter­ten Welt be­trach­tet wer­den.

Tipps zum Ver­fas­sen einer Sci-​Fi-​Geschichte



1. Kre­a­ti­ve Welt er­schaf­fen

  • Denke dir eine in­ter­es­san­te Zu­kunfts­welt oder al­ter­na­ti­ve Re­a­li­tät aus. Wie sieht sie aus? Wel­che Tech­no­lo­gien oder Er­fin­dun­gen exis­tie­ren? Es kann hilf­reich sein, die Welt in einem be­stimm­ten Zu­kunfts­zeit­punkt oder in einem par­al­lel exis­tie­ren­den Uni­ver­sum an­zu­sie­deln.

  • Achte dar­auf, dass die Re­geln der Welt (z.B. phy­si­ka­li­sche Ge­set­ze, Ge­sell­schafts­struk­tu­ren, etc.) lo­gisch sind und zu dei­ner Ge­schich­te pas­sen.

2. Fan­ta­sie und Re­a­lis­mus

  • In der Sci-​Fi sind viele Dinge mög­lich, aber sie soll­ten in sich stim­mig blei­ben. Auch wenn es fu­tu­ris­ti­sche Tech­no­lo­gie gibt, achte dar­auf, dass sie nicht zu ab­surd wird. Es geht um das Spiel mit der Fan­ta­sie und den Wis­sen­schafts­aspek­ten.

3. Cha­rak­te­re ent­wi­ckeln

  • Er­stel­le in­ter­es­san­te Cha­rak­te­re, die mit den Her­aus­for­de­run­gen ihrer Welt um­ge­hen müs­sen. Was sind ihre Ziele, Ängs­te oder Kon­flik­te? Wie ver­än­dert sich der Cha­rak­ter im Laufe der Ge­schich­te?

4. Span­nung und Kon­flik­te

  • Sci-​Fi lebt oft von Kon­flik­ten wie dem Zu­sam­men­prall der Mensch­heit mit einer neuen Tech­no­lo­gie oder einer an­de­ren Zi­vi­li­sa­ti­on. Er­zeu­ge eine spür­ba­re Be­dro­hung oder ein mo­ra­li­sches Di­lem­ma.

5. Tech­no­lo­gie und Wis­sen­schaft ein­be­zie­hen

  • Be­rück­sich­ti­ge, wie Tech­no­lo­gien und wis­sen­schaft­li­che Ent­de­ckun­gen das Leben und die Ge­sell­schaft be­ein­flus­sen könn­ten. Ver­su­che, Ideen auf­zu­grei­fen, die auf re­a­len wis­sen­schaft­li­chen Kon­zep­ten ba­sie­ren, auch wenn du sie aus­baust oder wei­ter­ent­wi­ckelst.



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Stell dir vor, du lebst im Jahr 2125, und die Mensch­heit hat große Fort­schrit­te in der Tech­no­lo­gie ge­macht. Es gibt Flug­hä­fen auf dem Mond, Ro­bo­ter­ge­set­ze und Künst­li­che In­tel­li­gen­zen, die fast alles steu­ern. Doch eines Tages pas­siert etwas Un­er­war­te­tes: Ein ge­hei­mer Ent­wurf für eine neue Tech­no­lo­gie wird ge­stoh­len, und plötz­lich ste­hen au­ßer­ir­di­sche Be­su­cher vor der Erde.

Auf­ga­be: Schrei­be eine kurze Sci-​Fi-​Geschichte (ca. 200 Wör­ter), die be­schreibt, wie du und eine Grup­pe von Freun­den auf die­ses Er­eig­nis re­agie­ren. Wel­che Tech­no­lo­gien hel­fen euch? Wie geht ihr mit den Her­aus­for­de­run­gen um? Gibt es ein Ge­heim­nis, das es zu lösen gilt? Was ver­än­dert sich in der Welt?
Denke daran, dass du so­wohl die tech­no­lo­gi­sche als auch die mensch­li­che Per­spek­ti­ve ein­be­zie­hen kannst!

Ar­bei­te im Heft. Viel Spaß!
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