Märchen - Merkmale
✅ Unbestimmte Zeit & Ort: „Es war einmal …“; keine genaue Zeitangabe, oft ein Königreich oder ein Wald
✅ Magische Elemente: Zauber, sprechende Tiere, Hexen, Feen, Zaubertränke
✅ Gut gegen Böse: Klare Gegensätze zwischen Helden (gut) und Bösewichten
✅ Prüfungen & Aufgaben: Helden müssen Herausforderungen bestehen
✅ Happy End: Das Gute siegt, oft eine Belohnung (Hochzeit, Reichtum)
✅ Einfache Sprache: Klare, verständliche Sätze, oft Wiederholungen („Drei Wünsche“, „Drei Prüfungen“)
✅ Erzähler ist allwissend: Auktoriale Erzählperspektiv
Das goldene Blatt 🌿✨
Es war einmal ein armer Holzfäller, der mit seiner Tochter Lina am Rande eines großen, dunklen Waldes lebte. Jeden Tag zog er aus, um Holz zu hacken, während Lina sich um das kleine Haus kümmerte.
Eines Tages, als der Herbst die Blätter in Gold und Rot färbte, fand Lina ein einzelnes, leuchtend goldenes Blatt vor der Tür. Als sie es aufhob, flüsterte eine sanfte Stimme:
„Wer mich hält, dem erfülle ich einen Wunsch.“
Lina erschrak, doch ihr Herz war rein, und so wünschte sie sich nichts für sich selbst, sondern dass ihr Vater nie wieder hart arbeiten müsse. Plötzlich stand ein reicher Kaufmann vor ihnen. Er bot dem Holzfäller eine Stelle als Verwalter eines großen Gutes an – ohne schwere Arbeit, aber mit einem schönen Lohn.
Lina wollte das goldene Blatt zurücklegen, doch es verwehte im Wind. Neugierig folgte sie ihm tiefer in den Wald, bis sie an einen alten Brunnen kam. Dort saß eine alte Frau mit silbernen Haaren.
„Du hast dein Herz geprüft, Kind,“ sagte die Frau, „doch wisse: Jeder Wunsch hat seinen Preis.“
Lina verstand nicht. Doch am nächsten Morgen lag ihr Vater krank im Bett – ohne seine Arbeit war ihm alle Kraft gewichen. Lina wusste, dass sie helfen musste. Sie eilte zum Brunnen zurück und rief:
„Ich nehme meinen Wunsch zurück!“
Ein sanfter Wind blies ihr durch die Haare, und als sie nach Hause kam, war ihr Vater gesund. Er lächelte und sagte:
„Arbeit macht mich glücklich, Lina. Ich brauche keinen Reichtum, sondern nur dich.“
Und so lebten sie weiter in Bescheidenheit, doch glücklicher als je zuvor.
Merkmal
Beispiel im Text:
Science-Fiction-Geschichte - Merkmale
✅ Technische & wissenschaftliche Zukunftsvisionen: Roboter, Künstliche Intelligenz, Raumschiffe
✅ Andere Welten & Zukünfte: Fremde Planeten, dystopische Gesellschaften
✅ Mensch-Maschine-Beziehungen: Cyborgs, KI, Zukunft der Menschheit
✅ Utopie oder Dystopie: Positive oder negative Zukunftsvorstellungen
✅ Naturwissenschaftliche Grundlagen: Physik, Biologie, Technik als Basis
✅ Gesellschaftskritik: Reflexion über Fortschritt, Ethik, Umwelt
✅ Fantasievolle Elemente: Alien-Kontakte, Zeitreisen, Parallelwelten
Text:
Das Jahr 2137: Die Erde war nicht mehr bewohnbar. Die letzten Menschen lebten in riesigen Raumstationen, die um den Mars kreisten. Ethan, ein junger Techniker, überprüfte die Lebenserhaltungssysteme, als plötzlich ein Alarm ertönte.
„Achtung! Sauerstofflevel sinkt rapide!“, meldete die künstliche Intelligenz der Station. Ethan riss die Kontrollkonsole auf. „Das kann nicht sein! Die Systeme waren stabil!“
Plötzlich tauchte auf dem Bildschirm eine unbekannte Nachricht auf: „Wir sind nicht allein.“
Ethan starrte auf die Worte. Wer hatte das gesendet? In dieser abgelegenen Raumstation sollte es keine anderen Signale geben. Oder war jemand – oder etwas – in das System eingedrungen?
Kurzgeschichte - Merkmale
✅ Kurzer, prägnanter Text: Wenige Seiten, direkt zur Handlung
✅ Unmittelbarer Einstieg: Ohne lange Einleitung
✅ Wenige Figuren: Fokus auf eine Hauptfigur oder kleine Gruppe
✅ Alltägliche Themen: Menschliche Konflikte, Beziehungen, Schicksal
✅ Offenes Ende: Leser muss oft selbst interpretieren
✅ Verdichtete Sprache: Keine unnötigen Ausschweifungen
✅ Wendepunkt: Oft eine überraschende Pointe oder plötzlicher Umschwung
Der Anfang der Kurzgeschichte:
Es war ein regnerischer Donnerstagmorgen, als Anna in ihrem kleinen Café hinter dem Tresen stand und die Tassen polierte. Der Regen prasselte gegen die Fenster, und die Straßen waren leer. Nur die wenigen Stammkunden, die es trotz des Wetters herausgeschafft hatten, saßen in den Ecken und lasen ihre Zeitungen.
Plötzlich öffnete die Tür, und ein Mann trat ein, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. Er hatte einen alten, abgenutzten Koffer bei sich und wirkte, als wäre er schon lange auf der Flucht. Mit einem schüchternen Lächeln ging er an den Tischen vorbei und setzte sich an den Fensterplatz, ohne ein Wort zu sagen.
Anna bemerkte sofort, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Sein Blick war nervös, seine Hände zitterten leicht, als er den Koffer abstellte. Doch anstatt ihn zu fragen, was er wollte, stellte sie ihm einfach eine Tasse Kaffee hin und ließ ihn in Ruhe.
Er nahm den Kaffee, bedankte sich knapp, doch er sagte nichts mehr. Nur das unaufhörliche Tropfen des Regens füllte den Raum.
Doch dann, mitten in der Stille, passierte etwas Unerwartetes. Der Mann öffnete seinen Koffer. Und was er darin fand, ließ Annas Herz einen Schlag aussetzen…
Tipps für das Fortsetzen einer Kurzgeschichte
Zeit & Verlauf: Bleibe in der gleichen Erzählzeit (Präteritum oder Präsens) und achte auf einen logischen, fließenden Ablauf ohne plötzliche Zeitsprünge.
Inhalt & Spannung: Knüpfe sinnvoll an den bisherigen Text an, halte die Geschichte kurz und spannend. Überraschende Wendungen oder ein offenes Ende passen gut.
Erzählperspektive: Behalte die ursprüngliche Perspektive (Ich-Erzähler oder Er-/Sie-Erzähler) bei und wechsle nicht mitten in der Geschichte.
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