• Rhetorische Mittel - 10
  • schopeee
  • 22.09.2025
  • Deutsch
  • Grammatik, Textsorten
  • M (Mindeststandard)
  • 10
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„Stellt euch vor, ihr seid Teil eines Start-​ups mit einer ein­zig­ar­ti­gen Idee. Euer Team hat ein in­no­va­ti­ves Pro­dukt ent­wi­ckelt, das ein All­tags­pro­blem löst und eine über­ra­schen­de Zu­satz­funk­ti­on bie­tet. Egal, ob es ein Haus­halts­ge­rät, ein Gad­get oder etwas völ­lig Neues ist – euer Pro­dukt soll das Leben er­leich­tern.“

Doch nun steht ihr vor eurer größ­ten Her­aus­for­de­rung: Die In­ves­to­ren in der be­rühm­ten TV-​Show „Die Höhle der Löwen“ haben euch die Chan­ce ge­ge­ben, eure Idee zu prä­sen­tie­ren. In nur einer Mi­nu­te müsst ihr sie so sehr be­geis­tern, dass sie in euer Un­ter­neh­men in­ves­tie­ren wol­len!

Die Auf­ga­be ist klar:



Über­zeugt die In­ves­to­ren mit einem kur­zen, kna­cki­gen Pitch und setzt dabei rhe­to­ri­sche Mit­tel ge­schickt ein. Seid ihr be­reit, die Löwen für euch zu ge­win­nen?

Was sind rhe­to­ri­sche Mit­tel?

Was sind rhe­to­ri­sche Mit­tel?

Rhe­to­ri­sche Mit­tel sind sprach­li­che Werk­zeu­ge, die ver­wen­det wer­den, um die Wir­kung von Spra­che zu ver­stär­ken, be­stimm­te Emo­ti­o­nen her­vor­zu­ru­fen oder Ge­dan­ken an­schau­li­cher und ein­dring­li­cher aus­zu­drü­cken.

Was möch­ten rhe­to­ri­sche Mit­tel er­rei­chen?

Für was brau­che ich rhe­to­ri­sche Mit­tel?

Sie wer­den oft in Reden, Tex­ten und Ge­dich­ten ge­nutzt, um die Auf­merk­sam­keit der Zu­hö­rer oder Leser zu fes­seln, Aus­sa­gen zu be­to­nen oder In­hal­te le­ben­di­ger und bild­haf­ter zu ge­stal­ten.

Rhe­to­ri­sche Mit­tel

Rhe­to­ri­sches Mit­tel

Er­klä­rung

Bei­spiel

An­ti­the­se

Eine An­ti­the­se stellt ge­gen­sätz­li­che Be­grif­fe oder Ge­dan­ken ge­gen­über, um Kon­tras­te zu be­to­nen und Span­nung auf­zu­bau­en.

„Der Som­mer war heiß und tro­cken, der Win­ter eisig und nass.“

Wie­der­ho­lung

Ein Wort oder Satz­teil wird mehr­fach wie­der­holt, um es zu be­to­nen und die Auf­merk­sam­keit der Zu­hö­rer dar­auf zu len­ken.

„Ich kann es nicht glau­ben, wirk­lich nicht glau­ben, dass das pas­siert ist!“

Me­ta­pher

Eine Me­ta­pher ist ein bild­li­cher Aus­druck, bei dem ein Wort oder eine Re­de­wen­dung auf etwas an­de­res über­tra­gen wird, das eine ähn­li­che Ei­gen­schaft be­sitzt.

„Zeit ist Geld.“ oder Schnee von ges­tern.

Rhe­to­ri­sche Frage

Eine Frage, auf die keine Ant­wort er­war­tet wird, weil die Ant­wort of­fen­sicht­lich ist. Sie wird ge­nutzt, um Nach­druck zu ver­lei­hen.

„Wer mag schon Regen an einem Som­mer­tag?“

Per­so­ni­fi­ka­ti­on

Bei einer Per­so­ni­fi­ka­ti­on wer­den un­be­leb­te Dinge, Tiere oder abs­trak­te Be­grif­fe ver­mensch­licht, indem ihnen mensch­li­che Ei­gen­schaf­ten ge­ge­ben wer­den

„Der Wind flüs­ter­te sanft durch die Bäume.“ oder Mut­ter Erde

El­lip­se

Die El­lip­se lässt Satz­tei­le aus, die man ge­dank­lich leicht er­gän­zen kann. Da­durch wirkt der Aus­druck oft knapp und ein­dring­lich.

„Schö­nes Wet­ter heute, oder?

Ana­pher

Bei der Ana­pher wer­den ein oder meh­re­re Wör­ter am An­fang auf­ein­an­der­fol­gen­der Sätze oder Satz­tei­le wie­der­holt wer­den, um die Aus­sa­ge zu be­to­nen und die Merk­fä­hig­keit zu er­hö­hen.

„In der Stil­le liegt die Kraft, in der Stil­le fin­det man Frie­den, in der Stil­le er­kennt man sich selbst.“

Hy­per­bel

Eine Über­trei­bung, die etwas viel grö­ßer, stär­ker oder ex­tre­mer dar­stellt, als es ei­gent­lich ist. Sie sorgt für Auf­merk­sam­keit und dra­ma­ti­sche Wir­kung.

„Ich habe eine Ewig­keit auf dich ge­war­tet!“

Ver­gleich

Ein Ver­gleich stellt eine Ver­bin­dung zwi­schen zwei Din­gen her, oft durch Wör­ter wie „wie“ oder „als“, um Ähn­lich­kei­ten her­vor­zu­he­ben.

„Seine Hände waren so kalt wie Eis.“

Al­li­te­ra­ti­on

Bei einer Al­li­te­ra­ti­on haben auf­ein­an­der­fol­gen­de Wör­ter den­sel­ben An­fangs­buch­sta­ben. Sie wird oft ver­wen­det, um die Merk­lig­keit und den Klang eines Tex­tes zu ver­bes­sern.

„Fi­schers Fritz fischt fri­sche Fi­sche.“

Neo­lo­gis­mus

Ein Neo­lo­gis­mus ist eine Wort­neu­schöp­fung, also ein neu er­fun­de­nes Wort, das bis­her noch nicht exis­tier­te. Sie ent­ste­hen oft durch tech­no­lo­gi­sche Ent­wick­lun­gen, ge­sell­schaft­li­che Ver­än­de­run­gen.

Sel­fie – für ein selbst auf­ge­nom­me­nes Foto.

Rhe­to­ri­sche Mit­tel
1
Ordne den rhe­to­ri­schen Mit­teln die rich­ti­gen Bei­spie­le zu.
  • Ver­gleich
  • Me­ta­pher
  • El­lip­se
  • An­ti­the­se
  • Hy­per­bel
  • Al­li­te­ra­ti­on
  • Rhe­to­ri­sche Frage
  • Per­so­ni­fi­ka­ti­on
  • Ana­pher
  • Wie­der­ho­lung
  • Neo­lo­gis­mus
  • „Glau­ben Sie etwa, ich hätte das ab­sicht­lich getan?“
  • „Ich habe das schon tau­send­mal ge­sagt!“
  • „Wir müs­sen ler­nen, wir müs­sen kämp­fen, wir müs­sen sie­gen.“
  • „Je frü­her, desto bes­ser.“
  • „Er rann­te und rann­te, bis er nicht mehr konn­te.“
  • „Das Leben ist ein lan­ger Fluss.“
  • „Mann muss Mann sein.“
  • „Er liebt das Aben­teu­er, sie schätzt die Ruhe.“
  • „Die Wol­ken waren so weich wie Watte.“
  • „Der alte Baum er­zähl­te Ge­schich­ten vom Wald.“
  • hart­zen
2
Iden­ti­fi­zie­re die rhe­to­ri­schen Mit­tel aus dem Wer­be­text. Un­ter­strei­che sie und be­nen­ne sie an­schlie­ßend.

„Ent­de­cke die Zu­kunft des Rei­sens mit dem neuen Tra­vel­Ma­te 3000! Mach Schluss mit lan­gen War­te­zei­ten und un­be­que­men Flü­gen. Mit nur einem Klick bist du in dei­ner Traum­de­sti­na­ti­on – schnel­ler, als du über dei­nen nächs­ten Ur­laub nach­den­ken kannst. Unser in­no­va­ti­ves De­sign ver­eint Kom­fort und Ele­ganz in einem. Ob im Flug­zeug, im Zug oder im Auto – der Tra­vel­Ma­te 3000 ist dein treu­er Be­glei­ter, der dir das Rei­sen so an­ge­nehm wie nie zuvor macht.

Stell dir vor, du bist in einem ge­müt­li­chen Ses­sel, mit dei­nem Lieb­lings­buch in der Hand und der Welt zu Füßen. Er­le­be un­ver­gess­li­che Mo­men­te und ent­de­cke plötz­lich neue Ho­ri­zon­te! Ver­pas­se nicht die Chan­ce, das Rei­sen neu zu de­fi­nie­ren – der Tra­vel­Ma­te 3000 war­tet auf dich! Jetzt zu­grei­fen und die Frei­heit des Rei­sens ge­nie­ßen!"

3
Wähle eines der Pro­duk­te oder er­fin­de selbst eines. Schrei­be einen Text für eines der Pro­du­ku­te. Über­zeu­ge die Löwen in dei­nem Pitch! Nutze min­des­ten 3 rhe­to­ri­sche Mit­tel. Stel­le ihn der Klas­se vor.
4
Gib dei­nen Text einem Mit­schü­ler oder Mit­schü­le­rin. Kann er oder sie alle rhe­to­ri­schen Mit­tel her­aus­fin­den?

Mög­li­che Prü­fungs­auf­ga­ben!!!

5
Lest den fol­gen­den Text und iden­ti­fi­ziert die ver­wen­de­ten rhe­to­ri­schen Mit­tel. Nen­nen Sie min­des­tens drei ver­schie­de­ne Mit­tel und er­läu­tern Sie ihre Wir­kung.

Text:
„Der Früh­ling ist da! Die Blu­men blü­hen in den bun­tes­ten Far­ben und die Luft riecht nach fri­schem Gras. Wie ein Künst­ler malt die Natur ein far­ben­fro­hes Bild, das die Sinne be­tört. Die Vögel keh­ren zu­rück und fül­len den Him­mel mit ihrem fröh­li­chen Ge­sang. Ein neuer An­fang, ein neues Leben – die Welt er­wacht zu neuem Glanz.
6
Er­klä­ren Sie die fol­gen­den rhe­to­ri­schen Fi­gu­ren und geben Sie für jede ein Bei­spiel: Ver­gleich und Hy­per­bel



7
Set­zen Sie die rich­ti­gen Be­grif­fe für die feh­len­den rhe­to­ri­schen Mit­tel ein:

„___________ ist, wenn meh­re­re Wör­ter oder Satz­tei­le hin­ter­ein­an­der mit dem­sel­ben An­fangs­buch­sta­ben be­gin­nen. _________ hin­ge­gen ist, wenn über­trie­be­ne Aus­sa­gen ge­macht wer­den, um zu be­to­nen.“
8
Schrei­ben Sie einen kur­zen Text (max. 4 Sätze), in dem Sie eine Ana­pher ver­wen­den. Un­ter­strei­chen Sie die wie­der­hol­ten Wör­ter oder Wort­grup­pen.
9
Für die Ex­per­ten: Hole dir das rhe­to­ri­sche Mit­tel Me­mo­ry bei einer Deutsch­lehr­kraft. Kannst du es meis­tern?
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