Karl Marx und Friedrich Engels teilten die Gesellschaft in zwei Klassen ein: Proletariat, also Arbeiter, und Bourgeoise, die Klasse der Fabrikbesitzer. Für Marx und Engels bestand die Gesellschaft nur aus diesen zwei Gruppen, die sich feindlich gegenüberstehen. Sie sagten auch einen Klassenkampf voraus, da die Fabrikbesitzer die Arbeiter unterdrücken würden. Dieses Modell ist sehr schlicht und nicht mehr zeitgemäß. Anders das Schichten-Modell: Die Mitglieder einer Schicht zeichnen sich sowohl durch ähnliche äußere Lebensbedingungen aus (etwa Vermögen und Einkommen) als auch durch ähnliche innere Persönlichkeitsmerkmale wie Einstellungen und Werte. Wichtiger sind aber die äußeren Bedingungen. Die Angehörigen einer Schicht haben oft ähnliche Berufe und ein ähnliches Einkommen, einen ähnlichen Kleidungsstil, ähnliche Urlaubsziele, Hobbys und sonstige Interessen. Auch politisch „ticken“ sie ähnlich und wählen meist dieselben Parteien. Zugleich sind Schichten etwas freier und durchlässiger als Klassen. So können Menschen von einer Schicht in eine andere auf- oder absteigen. Anders als bei einer Schicht gelten bei Milieus nicht die äußeren Bedingungen, sondern die Einstellungen und Werte als entscheidend. Die Mitglieder eines bestimmten Milieus bestehen aus Menschen, die ähnlich denken, einen ähnlichen Lebensstil pflegen und ähnliche Werte vertreten. Dabei kann ein Milieu gemischt sein aus ärmeren und reicheren Menschen. Ein Milieu bildet eine „Subkultur“ innerhalb der Gesellschaft.